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McDonald's verkauft zwar in Österreich überwiegend Produkte von heimischen Herstellern, schriftliche Verträge gibt es dabei aber nicht.

Foto: AP/Gardner
Wien - McDonald's will in Österreich bis 2011 alle 162 Restaurants generalsanieren, heuer erhalten 35 Filialen ein Facelifting. Zugleich werden ein Dutzend Märkte um McCafés erweitert. In rund vier Jahren soll die Hälfte aller Standorte mit Cafés ausgestattet sein.

Keine Verträge

Die Fast-Food-Kette greift in Österreich vom Fleisch über Burger bis zur Milch überwiegend auf heimische Hersteller zurück. Alle Lieferanten müssen dabei jedoch ohne schriftliche Verträge auskommen.

"Wir brauchen keine Verträge", bestätigt David Newman, McDonald's-Österreich-Chef, dem STANDARD. Das gelte für große wie für kleine Zulieferer. Die meisten Hersteller seien langjährige Partner. Man habe das Geschäft gemeinsam aufgebaut, auch die Preisfindung passiere gemeinsam.

Dass der Verzicht auf jegliche schriftliche Vereinbarungen Lieferanten jederzeit austauschbar macht, stimmt nicht, sagt Newman. Es biete für alle die gleiche Sicherheit, denn es könnten ja auch die Lieferanten den Abnehmer wechseln. Die Konditoreikette Aida hat McDonald's - wie berichtet - wöchentlich mit 1000 Torten für Kindergeburtstagsfeste beliefert. 2006 sattelte der Konzern auf deutsche Hersteller um - laut der Geschäftsführung von Aida "von heute auf morgen". McDonald's nahm als Entgegenkommen einen Teil der bereits fertigen Torten noch ab. Aida konnte den abrupten Wegfall des Großkunden dennoch nicht kompensieren.

"Sicherheit gibt es letztlich nirgends"

Kurt Mann sieht die vertragsfreie Geschäftsbeziehung lockerer. Der Großbäcker hat zwölf Mio. Euro in eine neue Fertigung investiert, um die Kette täglich mit 500.000 Burgern zu versorgen. "Sicherheit gibt es letztlich nirgends." Er sei seit 30 Jahren McDonald's-Partner und liefere auch nach Ungarn und Tschechien.

Berglandmilch versorgt den Konzern mit jährlich mehr als zehn Mio. Liter Milch. Spontan ausgelistet zu werden, das befürchtet Prokurist Josef Braunshofer nicht, denn es gebe aufwändige Produktionsrichtlinien. Berglandmilch sei zudem exklusiver McDonald's Partner für Ungarn, Italien, Griechenland und Slowenien. Derzeit laufen Gespräche über Lieferungen nach Rumänien. (Verena Kainrath, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31.1.2007)