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Videokonferenzen werden beliebter

Foto: EPA/Matthew Fearn
Kommunikation ist eine der wesentlichsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Geschäft. Egal, ob es dabei um den Austausch von Information mit Mitarbeitern, Kunden oder Lieferanten handelt, man muss kommunizieren, wenn man etwas erreichen will. Was zunächst über das Festnetztelefon und später über das Handy erledigt wurde, ist nun an einem neuen Punkt angelangt - beim Internetprotokoll, auch nur als Internettelefonie bezeichnet. Eine Technologie, die neue Kommunikationsmittel und -Wege ermöglicht.

Vorab gilt es mit einigen Mythen aufzuräumen: Nein, Internettelefonie ist nicht kostenlos, zumindest nicht, wenn man über mehrere Standorte hinweg und mit Qualität, fixer Nummer und stabil erreichbar sein will und außerdem jene Dienste nutzen möchte, die den wirklichen Wert darstellen.

Auch das direkte, persönliche Gespräch kann die Technik nicht immer ersetzen - denn dieses ist und bleibt die beste Form der Kommunikation. Aber - und dies ist der zentrale Punkt - mit IP-Lösungen lassen sich neue Möglichkeiten ausschöpfen und somit Mehrwert gewinnen, unternehmerische Workflows unterstützen und Prozesse beschleunigen beziehungsweise die Produktivität steigern.

Richtlinien gefragt

Zudem sollten einige Voraussetzungen beachtet werden: Es muss unternehmensintern eine Kommunikationsrichtlinie geben. Informationen sollen für alle Anwender, die darauf Zugriff haben sollen, verfügbar sein. Jeder im Unternehmen sollte wissen, wo welche Information zu finden oder abzulegen ist.

Das Management ist gerade in diesem Punkt gefordert und muss sich seiner Vorreiterrolle bewusst sein. "Es muss eine Kommunikationskultur im Unternehmen geben, wenn eine Geschäftsführung eine Kommunikation mit den Mitarbeitern nicht ermöglicht, so kann hier nicht einmal eine IP-Lösung helfen", so Kurt Glatz von Alcatel-Lucent. Aus Sicht des Experten stellt ein intelligentes Netzwerk die Basis aller IP-Kommunikation dar. Das Netz müsse wissen, welche Rechte die Anwender haben, es muss also ein Profilmanagement geben.

Prioritäten setzen

Die Unternehmen müssen definieren, welche Prioritäten gesetzt und welche Anwendungen eingebunden werden sollen. "Es gibt nichts Lästigeres, wenn man einen Dienst nutzen will, als sich dauernd anmelden zu müssen; bei jedem neuen Service wieder registrieren, das funktioniert nicht", so Glatz. Es werde daher ein wesentlicher Fokus darauf gelegt, dass in intelligenten Netzen ebenso kluge Applikationen laufen, die den Benutzern eine einfache Nutzung ermöglichen sollen.

Das Thema laute aber auch nicht mehr IP-Telefonie, sondern IP-Kommunikation. "IP-Kommunikation ist viel mehr als nur (Sprach-)Telefonie, es ist heute zentraler Dreh- und Angelpunkt in modernen Unternehmen", so Edmund Haberbusch von Telekom Austria.

Kommunikation fände auf vielen Wegen in Unternehmen statt. "Jede E-Mail, jeder Aufruf einer Intra- oder Internetseite, jede Datenbankabfrage ist eine Form der Kommunikation und jede dieser Kommunikationsformen findet schon heute über das IP-Protokoll statt. Genauso wie die Kommunikation mit und zwischen Applikationen wie das Beispiel Videoconferencing und bei Dokumenten-Sharing eindrucksvoll veranschaulicht, um nur ein paar zu nennen", so Haberbusch.

Presence

Das aktuelle Thema in diesem Bereich lautet Presence, und das bedeutet: auf einen Blick im System wissen, wer gerade über welches Kommunikationsmittel am besten erreichbar ist. Interaktion sollte so ohne Verzögerungen möglich sein.

Wortkombinationen mit Präfixen wie IP- oder IT- sollen den Anwendern eines schon vorweg suggerieren: Sie dürfen keinesfalls auf das Thema Sicherheit vergessen. Das gilt natürlich gerade bei der IP-Kommunikation; kompetente Partner sollen dafür sorgen, dass man dafür gerüstet ist. (Gregor Kucera, DER STANDARD Printausgabe, 31.1.2007)