Peking - Nordkorea droht Kreisen zufolge wegen der US-Finanzsanktionen mit einem zweiten Atomwaffentest. "Wenn die USA die Sanktionen nicht aufheben, wird Nordkorea keine andere Chance haben, als bei den anstehenden Sechs-Parteien-Gesprächen Pläne für einen weiteren Test bekannt zu geben", sagte eine der nordkoreanischen Regierung nahe stehende Person am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Die Regierung in Pjöngjang hatte im Oktober erstmals Atomwaffen getestet, was international scharf kritisiert worden war.

Bei den Sanktionen geht es um nordkoreanisches Vermögen in Höhe von 24 Millionen Dollar (18,5 Mio. Euro), das in Macau eingefroren ist. Die US-Regierung wirft der betreffenden Bank vor, Nordkorea bei der Geldwäsche unterstützt zu haben. Das Geld komme aus dem Handel mit gefälschten US-Dollarnoten und aus dem Drogenhandel. Bei einem Treffen von Unterhändlern in Peking hätten die USA keine Beweise für diese Anschuldigungen vorgelegt, sagte die Person. "Sie haben keine Beweise, genauso wenig wie sie Beweise für Massenvernichtungswaffen im Irak hatten."

Schlüssel für den Fortgang der Gespräche

Die nordkoreanische Botschaft in Peking lehnte eine Stellungnahme ab. Das chinesische Außenministerin wollte sich zunächst ebenfalls nicht äußern. In Südkorea betonte Außenminister Song Min Soon unterdessen die Bedeutung des Themas. Eine Beilegung des Streits um die Finanzsanktionen sei der Schlüssel für den Fortgang der Gespräche.

Die Sechs-Parteien-Gespräche, an denen neben den zwei Koreas die USA, Russland, Japan und China teilnehmen, sollen am 8. Februar in Peking fortgesetzt werden. Ziel ist, Nordkorea von seinem Atomprogramm abzubringen. (APA/Reuters)