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Magath sagt Tschüss zum FC Hollywood.

Foto: AP/ Bimmer
Wien - Nach dem Rückrunden-Fehlstart und gesunkenen Titelchancen hat sich Bayern München am Mittwoch überraschend mit sofortiger Wirkung von Trainer Felix Magath getrennt. Das blamable 0:0 am Dienstagabend im Heimspiel gegen den VfL Bochum sowie der Rückfall auf den vierten Tabellenplatz wurden zum persönlichen Schlusspunkt für den 53-Jährigen, dessen Nachfolger befristet bis zum Saisonende sein Vorgänger Ottmar Hitzfeld sein wird.

"Wir bedauern diesen Schritt", erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und dankte Magath für zweieinhalb Jahre "sehr gute Arbeit mit großartigen Erfolgen, allen voran den zweifachen Double-Gewinn". Auch zwei Meistertitel und zwei Pokalsiege in seinen ersten beiden Amtsjahren bewahrten Magath, nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Rückrundenspielen gegen Borussia Dortmund (2:3) und der Nullnummer gegen Bochum, nicht vor seiner Ablösung.

Sorge um die CL-Quali

"Wir müssen als Klubverantwortliche die aktuellen Entwicklungen sehen und darauf reagieren. Die Sorge um die Qualifikation für die Champions League in der kommenden Saison hat uns zur heutigen Entscheidung veranlasst", erläuterte Rummenigge. Magaths Vertrag war erst vor Saisonbeginn vorzeitig um ein Jahr bis zum 30. Juni 2008 verlängert worden.

"Natürlich ist dies keine schöne Situation", wurde der Trainer in einer Presseerklärung des FC Bayern zitiert. Er sei "stolz" auf "zweieinhalb schöne und erfolgreiche Jahre. Aber es war mir immer klar, dass dies ein Engagement auf Zeit ist". Kapitän Oliver Kahn hatte sich am Dienstagabend noch verbal für Magath stark gemacht. "Man muss nicht immer gleich den Trainer in Frage stellen oder irgendwelche populistischen Aussagen machen", sagte der Kapitän.

In der Champions League hatte Magath die Bayern in der laufenden Saison immerhin als Gruppensieger ins Achtelfinale gegen Real Madrid geführt. "Über den Titel brauchen wir überhaupt nicht mehr zu reden", erklärte der 53-jährige nach dem Bochum-Spiel und rief stattdessen die Rettung der Qualifikation zum neuen Saisonziel aus: "Wir müssen uns darum kümmern, dass wir um die Plätze zwei und drei dabei sind." Das ist nun bis zum Saisonende Hitzfelds Job. Der 58-Jährige hat seit seiner vorzeitigen Trennung von den Bayern im Sommer 2004 als Trainer pausiert und war als TV-Experte tätig.

Eine Rückkehr zu Borussia Dortmund hatte Hitzfeld ebenso wie zuvor zahlreiche Angebote von europäischen Topadressen abgelehnt. Er wird mit seinem altgedienten Assistenten Michael Henke schon am Donnerstagnachmittag sein erstes Training leiten und am Freitag im Derby beim 1. FC Nürnberg seine zweite Bayern-Periode beginnen. Hitzfeld kann aus den sechs Jahren seiner ersten Amtszeit eine eindrucksvolle Bilanz vorweisen. Er gewann mit der Mannschaft zwischen 1998 und 2004 den Weltpokal und die Champions League, vier deutsche Meistertitel und holte zwei Mal den DFB-Pokal. (APA/dpa)