Andy Warhol: Eines der letzten Selbstporträts soll bei Sotheby's zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Pfund bringen.

Foto: Sotheby's
London - Nach den 2006er Rekord-Einspielergebnissen lassen die Branchenleader Christie's und Sotheby's wohl nicht lange auf weitere Superlativen warten: Vom 5. bis 9. Februar finden in den Londoner Auktionssälen der beiden Häuser nicht weniger als 13 Sitzungen statt. Den Anfang macht Sotheby's (5. Februar) mit den Auktionen Surrealistischer Kunst, dem Impressionist-Evening-Sale sowie German & Austrian Art.

Bis zum Ende der Woche, so beziffern die hauseigenen Experten, will man insgesamt um die 142 Millionen Pfund bzw. 215,51 Millionen Euro einspielen. Diese Erwartungen entsprechen dem höchsten jemals von Sotheby's auf dem Markt platzierten Angebotswert. Das Defilee renommierter Künstler ist umfassend, wobei Pierre-Auguste Renoirs Les Deux Soeurs bei den Impressionisten nicht unberechtigt als Höhepunkt gilt. Die Taxe des 1889 gemalten Werks - für das Sotheby's dem Einbringer eine Preisgarantie zusicherte - beläuft sich auf 8,89 bis 11,85 Millionen Euro.

Auch in der Sparte Zeitgenössische Kunst wirft Sotheby's wertmäßig - zumindest 28,5 Millionen Pfund soll die Abendsitzung mit 79 Positionen bringen - das bislang stärkste Angebot ins Rennen: darunter ein abstraktes Bild von Gerhard Richter (1,4 bis 1,8 Millionen Pfund), ein frühes Meisterwerk von Peter Doig (White Canoe, 0,8 bis 1,2 Millionen Pfund) oder Roy Lichtensteins Stillleben von 1973, für das der Hammer nicht unter zwei Millionen Pfund fallen wird. Als Marktführer - sowohl bei Impressionist & Modern Art als auch im Bereich Post War & Contemporary Art - bleibt Christie's seiner Klientel ab dem 6. Februar nichts schuldig und kündigte den umfassendsten Impressionist-Evening-Sale in der Geschichte des Londoner Haupthauses an, der mit 130 Positionen um die 75 Millionen Pfund und damit mehr als das Doppelte der Kontrahenten bringen will.

Am 8. Februar übernehmen hier die ebenfalls als umfassendste Auswahl bezeichneten zeitgenössischen Kollegen das Ruder. Unter den 87 Arbeiten dürfte Francis Bacons Study for a Portrait II (Schätzwert auf Anfrage) schon jetzt als Rekordbrecher gelten.

Seit 1963 war das 1956 gemalte Werk nicht in der Öffentlichkeit zu sehen. Den bislang höchsten Zuschlag aus der Serie der Papst-Porträts hatten die hauseigenen New Yorker Kollegen 2005 mit umgerechnet 7,62 Millionen Euro geliefert. (kron/ DER STANDARD, Printausgabe, 01.02.2007)