Wien - Der Strafsenat der Fußball-Bundesliga hat am Mittwoch das Verfahren gegen Altach-Stürmer Moudou Jagne eingestellt. Der 23- Jährige Spieler aus Gambia war im November bei einer Trainingskontrolle positiv auf Cannabis getestet worden. Nach Beurteilung des Senates konnte Jagne nicht nachgewiesen werden, dass der Konsum des Suchtgifts zu einer Leistungssteigerung geführt hatte.

Die FIFA-Bestimmungen stellen den Konsum von Cannabis nur dann unter Strafe, wenn dieser im Zusammenhang mit einem Wettkampf erfolgt. Im vorliegenden Fall wurde der Spieler nach einer Trainingskontrolle überführt.

Der Senatsvorsitzende Dr. Manfred Luczensky erklärte im Anschluss: "Ich möchte jedoch ausdrücklich betonen, dass der Senat kein Verständnis für einen Berufsfußballer hat, der trotz seiner Vorbildwirkung für die Jugend Suchtgift konsumiert. Dessen ungeachtet war in Ermangelung gesetzlicher Bestimmungen sowohl auf nationaler Ebene als auch auf Grund des FIFA-Reglements keine Sanktion möglich."

Der Verein stellte sich hinter seinen Spieler, man wolle Jagne eine zweite Chance geben. "Die Entscheidung über seinen Weiterverbleib ist eindeutig gefallen. Wir wollen ihn unterstützen und positive Perspektiven für die Zukunft geben", meinte Präsident Werner Gunz. Der Spieler selbst zeigte sich erfreut, dass die Angelegenheit vom Tisch ist. "Ich werde alles daran setzen, dass ich Altach sportlich weiterhelfen kann. Ich werde mich auch freiwillig Tests unterziehen und beweisen, dass es ein einmaliger Fehler von mir war".

Stickler kritisiert

ÖFB-Präsident Friedrich Stickler hat indessen Drogenkonsum scharf verurteilt. "Es kann nicht sein, dass wir nach einem Suchtmittelvergehen einfach zur Tagesordnung zurückkehren. Suchtgiftkonsum ist im Sport absolut inakzeptabel", betonte Stickler. Der ÖFB wartet nun im Fall Jagne auf die schriftliche Begründung des Senats 1. (APA)