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Seit dem Beu der U3 ist das Mariahilfer Platzl, eines der wichtigsten Entrees zur Stadt, ein Provisorium. Den geplanten Turm wollten alle – aber keiner wollte ihn bezahlen. Daher wurde am Mittwoch ein neues Projekt präsentiert: Mit schlanken, neun Meter hohen Stelen - von Roman David-Freihsl

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Wien – Im Grunde genommen waren eigentlich eh alle dafür. Sehr sogar. Das "spektakuläre Projekt", auf dem "Mariahilfer Platzl" als Entree vom Westbahnhof in Richtung Innenstadt einen Turm mit querstehendem "Riegel" zu errichten, wäre ein echtes Landmark" gewesen, schwärmt Planungsstadtrat Rudi Schicker (SP) noch heute. Auch für die Mariahilfer Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann (SP) wäre das Coop Himmelb(l)au-Projekt "mein Favorit gewesen".

Visualisierung: APA/ WALLMANN/BEITL

Vorhaben rund 13 Millionen Euro auszugeben – ohne das auf dem begrenzten Raum je wieder wirtschaftlich einspielen zu können.

Daher mutierte jetzt der schlanke, elegante Turm zu vielen, noch um einiges schlankere, Stelen: Mittwoch präsentierten Schicker und Kaufmann das Siegerprojekt des nun neuerlich durchgeführten Gestaltungs-Wettbewerbes: ...Ein Projekt von Dieter Wallmann und Markus Beitl, das nun um 600.000 Euro umgesetzt werden soll.

Visualisierung: PiLLHOFER Markus/ Coop Himmelbla

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"Wir haben einen offenen, unhierarchischen Platz entworfen", erläutert Architekt Beitl. Die neun Meter hohen Stelen werden nachts beleuchtet und "bieten beim Beschreiten unterschiedliche Kulissen". Zu ebener Erde werden ellipsenförmige Sitzgelegenheiten geschaffen. Dazu kommen Räume für Veranstaltungen – aber auch für Gastronomiebetriebe.

"Eine großstädtische Lösung, die den Gesamtraum erfasst", begründet Jury-Mitglied Marta Schreieck die Entscheidung. Der Entwurf erfülle auch alle Anforderungen, die im Vorfeld bei einem Bürgerbeteiligungsverfahren erarbeitet wurden: "Es gibt keine Barrieren und trotzdem werden Konzentrationspunkte für unterschiedliche Nutzungen geboten.

Visualisierung: APA/ WALLMANN/BEITL

Nur in einer Hinsicht wurde der Entwurf gemäß den Bürgerwünschen noch ergänzt: Zum Gürtel hin werden eine Baumreihe und Heckenscheiben eine Abschirmung schaffen, die trotzdem eine gewisse Transparenz beibehält. Außerdem werden einige Sitzgelegenheiten durch skulpturenähnliche Spielgeräte ergänzt.

Nur in einem Punkt divergieren die Vorstellungen von Schicker und Kaufmann ein wenig: Während der Planungsstadtrat auf der sicheren Seite eine Realisierung in zwei Jahren in Aussicht stellt, will die Bezirksvorsteherin das Vorhaben noch rechtzeitig vor der EM 2008 umsetzen. "Wenn es noch irgendwie geht, möchten wir den Umbau so schnell wie möglich ausschreiben und im zweiten Halbjahr 2007 beginnen. Wir gehen davon aus, dass wir es schaffen." Vorerst allerdings werden noch einmal die Bürger eingeladen, ihre Meinung Kund zu tun.

Die Entwürfe sind bis zum 16. 2. in der Mariahilfer Bezirksvorstehung zu sehen – jeweils Mo–Fr, 7.30–15.30 Uhr, Donnerstags bis 18 Uhr (Roman David-Freihsl, DERSTANDARD Printausgabe 1.2.2007)

Foto: STANDARD/ Regine Hendrich