Angesichts der scheinbar übermächtigen Konkurrenz durch wiederbeschreibbare CDs und DVDs sowie USB-Sticks wird der Floppy Disc schon seit Jahren das Ende vorausgesagt. Noch kämpft die gute alte Diskette allerdings erfolgreich um ihr Überleben. "Europaweit gehen noch Millionen von Floppy Discs über die Ladentische", betont Torsten Leye, Produktmanager bei Verbatim, einem weltweit führenden Hersteller von Speichermedien. Besonders hoch ist die Nachfrage aus Osteuropa. Der Trend gehe allerdings klar in Richtung USB-Stick, räumt Leye gegenüber pressetext ein.

Reißleine gezogen

Seit den späten 90er Jahren befindet sich der Markt für Floppy Discs auf Abwärtskurs. Im vergangenen Jahr sind rund um den Globus noch 700 Mio. Disketten verkauft worden. Zum Vergleich: 1998 belief sich der Absatz auf mehr als zwei Mrd. Floppy Discs. Die Reißleine hat nun der britische PC-Händler PC World gezogen. Der Verkauf der 1,44 MB-Speichermedien soll gestoppt werden, sobald die bisherigen Vorräte zur Neige gehen. Angesichts der neuen Technologien erscheine die Floppy Disc zunehmend antiquiert und sei einfach nicht mehr konkurrenzfähig, ließ Bryan Magrath, kaufmännischer Direktor bei PC World mitteilen.

"CD-Brennen ist da etwas umständlicher."

Natürlich sei die Floppy Disc nur für kleinere Datenmengen geeignet, habe aber in punkto Handhabbarkeit und Kratzfestigkeit durchaus ihre Vorteile, meint Leye. "CD-Brennen ist da etwas umständlicher." So würden etwa deutlich mehr Floppy Discs als wiederbeschreibbare CDs verkauft, so Leye gegenüber pressetext. Allerdings beschränkt sich das Disketten-Portfolio bei Verbatim auf die 3,5-Zoll-Version mit 1,44 MB Speicherplatz. Die Nachfrage nach weiteren Formaten ist sehr gering. Während Notebooks heute fast ausschließlich ohne Floppy-Disc-Laufwerk daherkommen, sind die Desktop-PCs im Allgemeinen noch mit einem solchen Laufwerk ausgerüstet. "Wir gehen deshalb davon aus, dass es die Floppy Disc in den nächsten Jahren noch geben wird", so Leye.

1971

Die erste Floppy Disc - damals noch im Acht-Zoll-Format - hat IBM im Jahr 1971 auf den Markt gebracht. 1981 erblickte die 3,5-Zoll-Diskette von Sony das Licht der Welt und startete ihren Siegeszug im Speicherbereich, aus dem sie in den 80er und 90er Jahren nicht wegzudenken war. Die angesichts aktueller Multimediaanwendungen, Musikdownloads oder Fotos geringe Speicherkapazität hat die Floppy Disc aber mittlerweile fast überflüssig gemacht. (pte)