Ein Anstieg der Sprechmelodie lässt den Mann demnach attraktiver erscheinen, während gelegentliche nasalierte Laute die Attraktivität deutlich mindern. Allerdings gilt dieses Empfinden nur für die deutsche Hörerin. Ihre französische Geschlechtsgenossin etwa stößt sich nicht an den in ihrer Sprache üblichen nasalen Lauten. Die unterschiedliche Zusammensetzung der Sprachen der Welt, ihre Melodieverläufe und Laute haben einen erheblichen Einfluss auf die Bewertung eines Sprechers.
Faktoren
"Es gibt klar definierbare Eigenschaften, die eine Stimme attraktiv oder weniger attraktiv klingen lassen", fasst Autorin Vivien Zuta vom Institut für Phonetik die Ergebnisse zusammen. So darf die Sprechmelodie nicht zu sehr von der Grundfrequenz abweichen. Eine ebenso wichtige Rolle spielen die Artikulationsgeschwindigkeit, die Sprechgeschwindigkeit und auch das Pausen- und Hesitationsverhalten, also die Häufigkeit, mit der die Rede mit Lauten wie "äh" und "eh" unterbrochen wird.
Wie wichtig der stimmliche Eindruck ist, zeigt ein weiterer Befund der Untersuchung. Zuta bat die Probandinnen zunächst, einen Sprecher nach dem Klang seiner Stimme zu bewerten. Anschließend sollten sie Vermutungen über sein Äußeres anstellen. Der Sprecher mit der höchsten Stimme (134 Hz) wurde von mehr als 80 Prozent als stimmlich eindeutig attraktiv bewertet.