Viele der zurzeit vorliegenden Messdaten weckten die Sorge, dass das Klimasystem, speziell der Meeresspiegel, schneller reagierten als es die Modelle am Computer vorhersagen, heißt es in dem Journal. Die Analyse begleitet den neuen Bericht des UN-Klimarats (IPCC).
Begründung
Der Temperaturzuwachs an der Erdoberfläche betrage in den 16 Jahren seit 1990 in gleich zwei Messreihen 0,33 Grad Celsius, heißt es in "Science". Dieser beobachtete Zuwachs liege am oberen Ende der bisherigen Vorhersagen des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change; zwischenstaatlicher Ausschuss zum Klimawandel). Eine der möglichen Erklärungen sei ein Fehler in den verwendeten Klimamodellen, schreiben Rahmstorf und seine Kollegen. Diese Modelle unterschätzten möglicherweise die Rolle des vom Menschen freigesetzten Treibhausgases Kohlendioxid (CO2).
Außerdem sei der Meeresspiegel seit 1990 schneller gestiegen als es die Modelle vorhergesagt hätten. Auch dies werde in zwei Messreihen deutlich. Satellitendaten etwa zeigten von 1993 bis 2006 einen Anstieg um 3,3 Millimeter im Jahr. Die bisherigen IPCC-Angaben lägen hingegen bei weniger als zwei Millimetern im Jahr.
Rahmstorf weist zudem darauf hin, dass der Meeresspiegelanstieg in den vergangenen 20 Jahren schneller verlaufen sei als in allen anderen 20-Jahres-Perioden der vorherigen 115 Jahre. Nach Ansicht der Forscher ist es jedoch verfrüht anzunehmen, dass auch der künftige Anstieg so schnell erfolgen werde. "Alles in allem unterstreichen diese beobachteten Daten die Befürchtungen zum globalen Klimawandel", schreibt der Potsdamer Klimaforscher.