"Wir zahlen hier jährlich rund 500 Mio. Euro an Steuern, und drei Prozent des Lotterien-Umsatzes fließen in die Sportförderung. Das bedeutet über 60 Mio. Euro für den Sport. Eine Liberalisierung würde uns zu Änderungen zwingen. Wir könnten wirtschaftlich nicht mit Konzernen konkurrieren, die ihren Hauptsitz in irgendwelchen Steueroasen haben", sagte Wallner.
Eine "Drohgebärde" sei dies aber nicht, sondern eine "wirtschaftliche Tatsache, dass man im Wettbewerb nur bestehen kann, wenn die Voraussetzungen gleich sind". Steueroasen würden die Casinos nur nützen, wenn sie dazu gezwungen werden, betonte Wallner.
Der Noch-Casinos-General geht aber nach wie vor davon aus, dass das Glückspielmonopol nicht fällt. Der Trend gehe EU-weit in Richtung mehr Konsumentenschutz, so Wallner: "Das erleben wir jetzt bei Tabak und Alkohol. Wir gehen davon aus, dass das Monopol bleibt", sagte er laut Bericht.
An dem gut 34-prozentigen BAWAG-Anteil an den Österreichischen Lotterien sind die Casinos Austria laut Wallner nach wie vor interessiert, "aber nicht um jeden Preis". Es müsse auch wirtschaftlich Sinn machen. Bei einem Kaufpreis von 200 Mio. Euro, wie zuletzt kolportiert wurde, würden die Casinos mit ihren Eigentümern jedenfalls genau überlegen, ob man das Vorkaufsrecht nütze.