Wien - Der ÖGB wird ab Ende Februar die bisher gewährten Zusatzpensionen für ehemalige Mitarbeiter nicht mehr auszahlen. Das bestätigte ÖGB-Finanzchef Clemens Schneider gegenüber dem "Kurier" (Freitag-Ausgabe). "Wir können uns das nicht mehr leisten", so Schneider. Es geht um rund 1.200 ehemalige Angestellte des ÖGB, denen bisher über die ASVG-Pension hinaus eine Zusatzpension ausbezahlt wurde.

Konkret wurden den Pensionisten die Differenz zwischen ASVG-Pension und bis zu 80 Prozent des letzten Aktiv-Einkommens ausbezahlt. Der ÖGB hat seinen Zusatz-Pensionisten laut "Kurier" ein letztes, verbessertes Angebot gemacht. Wer bis 28. Februar auf seine Pensionsansprüche verzichtet, bekommt vom ÖGB eine einmalige Abfindungszahlung in der Höhe von zwei bis acht Pensions-Jahresbezügen. Laut Schneider hat bisher die Hälfte aller ÖGB-Pensionisten das Angebot akzeptiert. Schneider hofft auf eine Zustimmung durch eine überwiegende Mehrheit.

"Das verstehen unsere Mitarbeiter"

Wer das Angebot ablehnt, bekommt ab März kein Geld mehr. Laut Schneider hat die Streichung der ÖGB-Zusatzpensionen nicht nur mit der BAWAG-Krise, sondern vor allem mit den zu hohen Rückstellungskosten auf Grund der zugesprochenen Pensionsverpflichtungen zu tun. Gerichtlichen Auseinandersetzungen sieht er zuversichtlich entgegen. Die Vereinbarungen seien einst unter der Bedingung zu Stande gekommen, dass sich der ÖGB eine derartige Zusatzpension leisten könne. "Das ist jetzt nicht mehr der Fall, und das verstehen viele unserer ehemaligen Mitarbeiter auch", sagte Schneider. (APA)