London/Wien - Britische Tories, denen die gegenwärtige EU-Politik ihrer Partei immer noch zu "soft" ist, haben eine andere politische Option: Nämlich der antieuropäischen "UK Independent Party" (Ukip) beizutreten. Erklärtes Ukip-Parteiziel ist es, Großbritannien aus den Brüsseler Fesseln zu lösen und wieder unabhängig zu machen. Bei den Europawahlen 2004 erreichte die Ukip 16,8 Prozent der Wählerstimmen und zwölf Sitze im EU-Parlament. David Cameron, der Chef der Tories, charakterisiert die Ukip sehr unfreundlich: "Narren" und "heimliche Rassisten" seien dort zu Hause. Cameron hat Gründe, gegen die Ukip mobil zu machen: Immerhin sind schon einige prominente Tories zu den Antieuropäern abgewandert, unter ihnen zwei Mitglieder des Oberhauses, Lord Pearson of Rannoch und Lord Willoughby de Broke. In einem Statement hielten die Lords fest, dass die Ukip die "einzige britische Partei sei, die sich traut, die erschreckende Wahrheit über unsere Beziehung zur EU zu sagen". Indes bekennen sich auch sechs Unterhausabgeordnete der Tories zur Initiative "Better Off Out (of Europe)", welche ebenfalls einen EU-Austritt Großbritanniens anstrebt. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 2.2.2007)