Innsbruck - "Freiheit von der Besatzung" wird auf der Website gefordert, "erst wenn uns unser Land zurückgegeben" wird, könne "Friede" sein. In der Heimat, die "Fremden gehört". Nicht der Irak ist gemeint, sondern Italien, Südtirol, heute: "Wo der Deutsche, deutsch sich baute, fremder Name höhnt". Eine Gruppe großteils unbekannter Tiroler und Südtiroler haben www.vermaechtnis.at gestaltet, samt Buch und CD, im Impressum scheinen weder Name noch Anschrift auf, wie es laut E-Commerce-Gesetz verpflichtend wäre. "Es ist eine Initiative von Jugendlichen zwischen 20 und 30", auch "ein Ladiner und ein Halbitaliener sind dabei", sagt Efrem Oberlechner, "Adjutant" des Südtiroler Schützenkommandanten.

Er sei nicht der Kopf, "nur einer, der mitgemacht" hat, andere Namen will er nicht nennen, "niemand will sich profilieren". "Mit Rechtsextremismus haben wir nichts am Hut", sagt er, dessen Schützen-Amt gerade ruht, weil ihm Nähe zum Kulturreferenten Peter Piock "unterstellt" werde. Piock, der auch im Vorstand des Gesamttiroler Bundes sitzt, ist suspendiert, weil er, wie berichtet, einen namhaften deutschen NS-Revisionisten zu Schulungen geladen hatte.

"Wir sind Österreich zugetan, Tiroler im europäischen Sinne, gesunde Patrioten", sagt der Schütze, der, ganz Gesamttiroler, "oft im Innsbrucker Tivoli" Daumen drückt, nach dem Motto der Homepage: "Im ganzen Lande soll es schallen, FC Wacker, bist mein Verein".

Beim Fußballklub hält sich die Freude allerdings in Grenzen. "Wir lehnen so einen Nationalismus ab", heißt es bei der Faninitiative. Diese hat zu antirassistischer (Fan-)Arbeit beigetragen, die sich jetzt im Statut niederschlägt, und zur Teilnahme des Klubs an UEFA-Aktionswochen. Wacker-Präsident Gerhard Stocker will prüfen, ob der Link zum Klub entfernt werden kann. (Benedikt Sauer, DER STANDARD - Printausgabe, 2. Februar 2007)