München - Der über die Bespitzelungsaffäre in der Bayerischen Staatskanzlei gestolperte frühere Büroleiter von Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), Michael Höhenberger, hat ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst beantragt. Damit wolle der Spitzenbeamte seinen Beitrag leisten, damit alle Vorwürfe in der Affäre geklärt werden könnten, teilte ein Sprecher der Staatskanzlei der dpa am Donnerstagabend auf Anfrage mit.

Höhenberger sei der Auffassung, "dass die gegen ihn in der Öffentlichkeit erhobenen Vorwürfe unberechtigt sind", heißt es in der Erklärung weiter. Das Disziplinarverfahren führe die Landesanwaltschaft, die dazu Ermittlungen aufnehme. Höhenberger sei von allen seinen bisherigen Aufgaben entbunden worden.

Höhenberger hatte im vergangenen Dezember eingeräumt, bei einem Telefonat mit einem Parteifreund über die Stoiber gegenüber kritisch eingestellte Fürther Landrätin und CSU-Politikerin Gabriele Pauli gesprochen zu haben. Den Vorwurf der Bespitzelung hat Höhenberger jedoch stets bestritten. Die Bespitzelungsaffäre hatte die wochenlange beispiellose Führungskrise der CSU ausgelöst, die mit der Rücktrittserklärung Stoibers von seinen politischen Ämtern ihren vorläufigen Höhepunkt erlebte. (APA/dpa)