Blair wurde am Freitag erneut zur Spendenaffäre befragt. Die Ermittler gehen dem Verdacht nach, Labour und andere Parteien hätten wohlhabende Unternehmer als Dank für die Gewährung von Darlehen für Adelstitel und Sitze im Oberhaus vorgeschlagen. Wegen der Angelegenheit war Blair bereits im Dezember von der Polizei befragt worden. Damit wurde er zum ersten Premierminister in der Geschichte Großbritanniens, der während seiner Amtszeit in einem Strafermittlungsverfahren aussagen musste. Auch die meisten Mitglieder des Blair-Kabinetts von 2005 wurden in der Affäre vernommen.
Großbritannien
Blair lehnt vorzeitigen Rücktritt wegen Labour-Spendenaffäre ab
Bereits zweite Vernehmung des Premiers in Affäre um Verleihung von Adelstiteln gegen Parteispenden
London - Großbritanniens Premierminister
Tony Blair will erst zurücktreten, wenn die Ermittlungen in der
Spendenaffäre seiner Labour-Partei abgeschlossen sind. Er halte
es für falsch, sein Amt abzugeben, bevor ein Ergebnis vorliege,
sagte Blair am Freitag im BBC Radio. "Sie müssen es also etwas
länger mit mir aushalten."
Blair war wegen einer Rebellion innerhalb seiner
Labour-Partei im September gezwungen gewesen, einen Rücktritt
binnen zwölf Monaten anzukündigen. Er gilt vor allem wegen
seiner Irak-Politik als angeschlagen. Viele Politiker gingen
bislang davon aus, dass er sein Amt im Juli an Schatzkanzler
Gordon Brown übergeben würde. (Reuters)