Vösendorf - In der Diskussion um den geplanten 160 Meter
hohen "Süd-Tower" in Vösendorf (Bezirk Mödling) hat Landeshauptmann
Erwin Pröll den Mödlinger Bezirkshauptmann Hannes Nistl
beauftragt, ein aufsichtsbehördliches Verfahren einzuleiten. Geprüft
werde die Baugenehmigung, bestätigte Nistl am Freitag der APA einen
Bericht des ORF Niederösterreich. Der Vorgang soll vier bis sechs
Wochen dauern.
Das Verfahren selbst werde nicht überprüft, sondern der
Baubescheid auf Fehler untersucht, so Nistl. Sollte eine Widrigkeit
gefunden werde, müsse der Bescheid aufgehoben werden. Es soll nun
kontrolliert werden, ob alle Argumente und Vorgaben beachtet wurden.
Der Vösendorfer Bürgermeister Meinhard Kronister gab sich laut
ORF NÖ überzeugt, dass "kein Verfahrensfehler passiert" sei und an
der Genehmigung nichts geändert werden müsse. Noch ist auch das
gewerbebehördliche Verfahren im Gang.
Kritik am Turm
Der geplante Büroturm, in dem 1.500 Arbeitsplätze untergebracht
sein sollen, stößt auf Kritik. Die Plattform SOS-Lebensraum Süd
ortete eine falsche Flächenwidmung, unzulässig für die Errichtung des
Wolkenkratzers. Aus den umliegenden Gemeinden Brunn am Gebirge,
Wiener Neudorf und auch Wien-Liesung herrschte Skepsis hinsichtlich
des befürchteten Verkehrsaufkommens.
Ein "absolutes Verkehrschaos" in Vösendorf befürchteten die NÖ
Grünen in einer Aussendung am Freitag. "Abgesehen von der Frage, ob
ein 160 Meter hoher Wolkenkratzer in das Ortsbild einer Marktgemeinde
mit rund 5000 Einwohnern passt, ist die Region südlich von Wien
verkehrsmäßig bereits jetzt extrem belastet", so LAbg. Martin Fasan.
Seinen Ausführungen zu Folge seien rund um die Widmung dieses
Projekts "mehr als aufklärungsbedürftige Dinge gelaufen." Die NÖ
Grünen richteten laut Aussendung eine "detaillierte Anfrage" an die
Landeshauptmannstellvertreter Ernest Gabmann und Heidemaria Onodi. (APA)