Rom - Die Ende Jänner geplante Zwangsausräumung des Filmmuseums in Rom, in dem über 5.000 Originalfilme, Dokumente, Fotos, Filmapparate und Kostüme aufbewahrt sind, ist vorerst verschoben worden. Bis 16. Februar hat der Leiter und Gründer des Museums, Jose Pantieri, Zeit, einen neuen Standort für das seit 1959 bestehende Filmmuseum zu finden.

Das Museum muss das Gebäude im Besitz der römischen Gemeinde verlassen, in dem wertvolle Streifen und Zeugnisse europäischer Filmgeschichte auf einer 1.500 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche aufbewahrt sind. Trotz zahlreicher Appelle wurde dem Leiter und Gründer des Museums, Jose Pantieri, bisher nur Standorte angeboten, die seiner Ansicht nach zur Aufbewahrung des wertvollen Materials ungeeignet sind. Die Gemeinde Rom sieht die Lage anders. Man habe Pantieri einen Flügel im Museum für Volkskunde angeboten und 750.000 Euro für dessen Adaptierung bereitgestellt.

Nach Österreich?

Pantieri beteuerte im Gespräch mit der APA seinen Willen, die im Laufe der Jahrzehnte gesammelten Exponate seines Museums nach Österreich zu bringen. "Ich bin bereit, meine Sammlung dem Filmarchiv Austria zu schenken", versichert Jose Pantieri der APA. Gespräche seien bereits im Gang, es habe mehrere Treffen mit Vertretern des Filmarchivs und der österreichischen Botschaft gegeben. Ziel der Sammlung sei die Filmarchiv-Dependance in Laxenburg.

Doch dass das Material des römischen Filmmuseums nach Laxenburg ziehen wird, scheint unrealistisch. Wie alle Museen Italiens steht auch Pantieris Sammlung unter besonderem Schutz. Für eine Übersiedlung nach Wien ist eine Erlaubnis des zuständigen Denkmalamtes notwendig, die Pantieri wohl kaum bekommen wird.

"Im Filmarchiv ist das Interesse für unser Material groß. Ich würde es gern verschenken, weil ich weiß, es würde in Österreich gut aufbewahrt werden". Als Alternative würde Pantieri gern einige Räumlichkeiten im Gelände des römischen Musikauditoriums Parco della Musica erhalten, die seiner Ansicht nach noch frei sind. "Das Auditorium wäre ein idealer Ort für das Museum", so Pantieri. (APA)