Köln - Der Flughafen Köln/Bonn überlegt einen Gang an die Börse. "Für ein so schnell wachsendes Unternehmen wie den Köln/Bonn Airport ist es ganz natürlich, dass man sich mit solchen Gedanken auseinandersetzt", teilte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Michael Garvens, am Freitag mit. Er bezeichnet diesen Schritt aber nur als eine von vielen Möglichkeiten. Es sei im Moment kein "brandheißes Thema".

Im Vergleich zu 2005 konnte man die Zahl der Fluggäste um 450.000 Passagiere auf 9,9 Millionen steigern. Die angepeilte Marke von zehn Millionen Fluggästen wurde zwar knapp verfehlt, es bedeutet aber ein Plus von fünf Prozent. Für heuer rechnet Garvens mit 10,4 Millionen Passagieren. Das Statistische Bundesamt in Deutschland sieht den Flughafen bei den Wachstumsraten auf dem dritten Platz, hinter Münster/Osnabrück und Erfurt.

Beim Frachtgut gab es ein Plus von sieben Prozent auf 698.000 Tonnen. Hier werden heuer 740.000 Tonnen erwartet. Dazu startete die British Airways World Cargo (BAWC) mit Anfang Februar eine zweite wöchentliche Verbindung zwischen Köln/Bonn und Hongkong.

Wie schon seit vielen Jahren basiert der Erfolg des Flughafens auf den Billigfliegern. Die stärksten Zuwächse verzeichneten die Strecken nach Osteuropa mit einem Plus von 33 Prozent, gefolgt von der Italien-Verbindung mit plus 13 Prozent. Auch mit den Interkontinentalstrecken nach Rio de Janeiro und New York zeigte sich Garvens zufrieden. Dort wurden 100.000 Fluggäste gezählt. (Jürgen Pucher, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.2.2007)