Riad - Wegen des Vorwurfs der Finanzierung des Terrorismus sind in Saudi-Arabien zehn Verdächtige festgenommen worden. Es handle sich um neun saudiarabische Staatsbürger und einen Ausländer mit Wohnsitz im Inland, teilte das saudiarabische Innenministerium am Samstag in Riad mit. Acht von ihnen seien am Freitag "auf frischer Tat" in der Stadt Jeddah (Dschidda) im Osten des Königreichs festgenommen worden. Danach habe es in Jeddah und Medina je eine weitere Festnahme gegeben.

Anfang Dezember hatten die Behörden die Festnahme von 136 mutmaßlichen Al-Kaida-Extremisten gemeldet. Der aus Saudi-Arabien stammende Al-Kaida-Führer Osama Bin Laden hatte seine Anhänger zu Anschlägen auf Öl-Anlagen am Golf aufgerufen. Das Königreich ist seit Mai 2003 immer wieder Schauplatz von Anschlägen und Attentaten, für die islamische Extremisten aus den Reihen von Al-Kaida die Verantwortung übernahmen. Die Provinz Al-Kasim im Norden von Riad gilt als Hochburg religiöser Fanatiker. Von dort sind auch schon zahlreiche selbst ernannte "Gotteskrieger" zum Kampf in den Irak gezogen.

Botschaften westlicher Länder warnen immer wieder vor Anschlagsplänen von islamischen Extremisten in dem weltgrößten Öl-Exportland. Die herrschende Saud-Dynastie repräsentiert offiziell die streng puritanische wahhabitische Strömung des Islam, das Regime weist in den Augen der Islamisten aber zwei entscheidende Fehler auf: Einerseits stößt der als dekadent empfundene Lebensstil des Herrscherhauses auf Widerstand, andererseits gelten die engen Kontakte zu den USA als Todsünde in den Augen der Islamisten. (APA)