Bagdad - Einen Tag nach dem verheerenden Anschlag auf einen Markt in Bagdad mit über 130 Toten ist am Sonntag nach Angaben von Augenzeugen die Journalistin Suhad Ibrahim von einem US-Soldaten erschossen worden. Sie arbeitete für das staatliche irakische Medien-Netzwerk. Ibrahim sei auf ihrem Weg zur Arbeit an einer amerikanischen Patrouille vorbeigefahren, ohne diese weiter zu beachten, hieß es. Die US-Soldaten im Irak eröffnen wegen des Risikos von Selbstmordattentaten häufig das Feuer auf vorbeifahrende Fahrzeuge, wenn die Fahrer nicht sofort auf Zuruf anhalten.

Bei einem Anschlag südlich von der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Freitag zwei US-Soldaten getötet worden. Die Soldaten hätten sich auf einer Patrouille befunden, als am Straßenrand eine Bombe explodierte, teilte die US-Armee am Sonntag mit. Ein weiterer Soldat sei verletzt worden.

Damit erhöhte sich die Zahl der getöteten Soldaten nach Recherchen der Nachrichtenagentur AFP seit der Invasion vom März 2003 auf 3093.

Zwei Attentate mit Autobomben

Einen Tag nach dem verheerenden Selbstmordattentat mit über 130 Toten in Bagdad sind bei erneuten Anschlägen in der irakischen Hauptstadt am Sonntag fünf Menschen ums Leben gekommen und Dutzende weitere verletzt worden. Bei der Explosion einer Autobombe im nordöstlichen Stadtteil Al Kasra seien vier Polizisten auf Patrouille getötet worden, teilten Sicherheitskräfte mit. Vier weitere Beamte seien verletzt worden.

Bei einem zweiten Autobombenanschlag in der Nähe der iranischen Botschaft im Zentrum der Hauptstadt sei ein Mensch ums Leben gekommen und drei verletzt worden. In und um Bagdad habe es zudem weitere Anschläge gegeben, bei denen Dutzende Menschen verletzt worden seien. (APA)