In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Blair im Jänner erneut von der Polizei als Zeuge in der Affäre befragt worden war. Die Ermittler gehen dem Verdacht nach, Labour und andere Parteien hätten wohlhabende Unternehmer als Dank für die Gewährung von Darlehen für Adelstitel und Sitze im Oberhaus vorgeschlagen. Blair war deshalb im Dezember schon einmal von der Polizei befragt worden und wurde damit zum ersten Premierminister in der britischen Geschichte, der während seiner Amtszeit in einem Strafermittlungsverfahren aussagen musste.
Vertuschung
Der ICM-Umfrage zufolge glauben 66 Prozent der Briten, dass Blairs Büro versucht hat, im Laufe der Spendenaffäre Beweise zu vertuschen. Unter den Labour-Unterstützern wird diese Aussage von 56 Prozent der Befragten geteilt. Vor dem Hintergrund der Affäre und der unpopulären Beteiligung Großbritanniens am Irak-Krieg liegen die oppositionellen Konservativen in Meinungsumfragen mittlerweile durchweg vor Labour.