Minden - Die unter Druck stehende Melitta Gruppe hat 2006 die eigenen Erwartungen übertroffen und den Umsatz um sieben Prozent gesteigert. Vorläufigen Zahlen zufolge legten die Erlöse auf 1,2 Mrd. Euro zu, teilte Deutschlands viertgrößter Kaffeeröster und Hersteller von Haushaltsprodukten am Samstag in Minden mit. Angepeilt waren sechs Prozent Umsatzplus. Das Markengeschäft, das 83 Prozent des Umsatzes ausmache, sei um acht Prozent gewachsen. Angaben zum Ertrag machte das familiengeführte Unternehmen nicht.

Preiserhöhungen

2007 solle sich das Wachstum fortsetzen, Details nannte das Unternehmen nicht. Wegen der Rohstoffkosten etwa für Kaffee oder Aluminium seien mittelfristig Preiserhöhungen nötig. Besonders erfolgreich sei das Kaffeegeschäft in Brasilien und Deutschland mit teils zweistelligem Mengen- und Umsatzwachstum gewesen, teilte Melitta weiter mit. Filtertüten legten in den Überseemärkten zu, in Europa war das Segment rückläufig. Das Geschäft mit Staubfilterbeuteln habe von einer Abbremsung des Trends zu beutellosen Staubsaugern profitiert. Die Mitarbeiterzahl sank von 3429 im Vorjahr auf 3270.

Melitta hatte bereits im Juni 2006 ein Sparprogramm von gut 40 Mio. Euro für die mit Rückgängen kämpfende Sparte Haushaltsprodukte angekündigt. Insgesamt 230 Beschäftigte sollten den Plänen zufolge ihren Arbeitsplatz verlieren. Im Dezember war bekannt geworden, dass Melitta sich auf das Kerngeschäft mit Kaffee und Haushaltsprodukten konzentrieren will. Dazu verkaufte das Unternehmen seinen 26-Prozent-Anteil an Europas größtem Fruchtsafthersteller Eckes-Granini an die Getränkegruppe Eckes aus Nieder-Olm bei Mainz (Rheinland-Pfalz). (APA/dpa)