Vor allem im grenzüberschreitenden Ferngüterverkehr gäbe es großes Potenzial. So entspricht "ein Schubverband mit 3700 Tonnen Ladung 93 Bahnwagons zu 40 Tonnen oder 148 Lkws zu 25 Tonnen." Als primäre Voraussetzung für die bessere Nutzung der Binnenschifffahrt sieht die Neo-Staatssekretärin die notwendige Modernisierung und den Ausbau der Donauhäfen an sowie die Vertiefung der Fahrtrinne östlich von Wien. Letzteres werde "in Übereinstimmung mit Naturschutzvorgaben geschehen", beeilt sie sich zu betonen.
Der Grund: Bereits ihr Vorgänger, Helmut Kukacka (VP), lag bei Ausbauplänen einerseits und ausgewiesenen Flachwassergebieten (Wachau, Nationalpark Donauauen) andererseits im Dauerclinch mit Umweltorganisationen.
Kranzl kann sich jetzt freilich auf EU-Vorgaben stützen, die den Donaukorridor als einen der zwölf wichtigsten transeuropäischen Netze definiert hat. Im Oktober 2006 wurde dafür das Aktionsprogramm "Naiades" (Navigation and Inland Waterway Action and Development in Europe) ausgearbeitet, dem vor allem die Anbindung der neuen EU-Länder ein Anliegen ist. Außerdem stellt Naiades klar, dass vor allem der Transport von Containern auf dem Wasser gefördert werden soll. Als neue Marktnische werden Abfall, Recycling, Gefahrengut, die Beförderung von Fahrzeugen, von Schwergut und übergroße Ladungen bezeichnet.