Moskau - Die so genannte EU-Troika hat am Montagvormittag in Moskau ihre Gespräche über die künftige Gestaltung der europäisch-russischen Beziehungen aufgenommen. An dem mehrstündigen Treffen mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow nehmen von europäischer Seite der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier als amtierender EU-Ratspräsident sowie der EU-Außenbeauftragte Javier Solana teil. Die österreichische EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner musste die Reise krankheitsbedingt absagen. Beide Seiten wollen über die noch ausstehenden Verhandlungen über ein neues Partnerschafts- und Kooperationsabkommen diskutieren.

Zuversicht

Der Verhandlungsbeginn wird derzeit vom EU-Mitglied Polen blockiert, weil die russische Regierung ein Fleisch-Importembargo gegen Polen verhängt hat. Lawrow zeigte sich zuversichtlich, dass eine Einigung mit der EU über einen neuen Vertrag zu Stande kommt. Im russischen Fernsehen signalisierte er am Sonntagabend zudem Zustimmung zur Idee Steinmeiers, in dem neuen Abkommen auch Energiefragen zu integrieren. Lawrow hatte zuvor verbesserte Wettbewerbsbedingungen in den russisch-europäischen Beziehungen angemahnt und dabei Ungerechtigkeiten kritisiert.

Während die EU schon heute Öl und Gas in Russland einkaufe, sei der EU-Markt für landwirtschaftliche Produkte aus Russland verschlossen. "Wir machen Zugeständnisse und bekommen kaum etwas dafür", sagte er dem "Spiegel". Die EU-Staaten decken rund 40 Prozent ihres Gasbedarfes in Russland. Bei den Gesprächen in Moskau dürfte es auch um den künftigen Status der von Serbien abtrünnigen Kosovo-Provinz gehen, mit dem sich im März der UN-Sicherheitsrat befassen soll. Dort will Moskau nur einer Regelung zustimmen, die auch für Serbien akzeptabel ist. (APA/dpa)