Wien - Die Rail Cargo Austria (RCA), die Gütersparte der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), hat Interesse an der ungarischen Staatsbahn MAV. "Die MAV Cargo-Bahn wird heuer privatisiert, und wir werden dort sicher aktiv werden", sagte (RCA)-Chef Ferdinand Schmidt laut einem Bericht des "WirtschaftsBlatts" (Montagausgabe). Der Cargo-Bereich der MAV sei eine denkbare Alternative zum entgangenen slowakischen Güterverkehr.

"Auch wenn die Privatisierung der slowakischen Cargo-Bahn aus politischen Gründen abgebrochen wurde, gehört die Slowakei nach wie vor zu unserem Kerngeschäft. Wir brauchen das, in welcher Form auch immer", betonte Schmidt weiter. Die Palette, sich dort zu engagieren, reiche von "Kooperationen mit bestehenden Partnern" bis zum "Aufbau einer eigenen Produktion" oder eines "eigenen Billig-Carriers". Vorbereitungen seien im Laufen, konkrete Ergebnisse könnte es durchaus "noch heuer" geben.

Wachstum im Inland beschränkt

Da das Inlandsgeschäft für die Rail Cargo Austria mit einem im Europavergleich im Spitzenfeld liegenden Marktanteil von mehr als 30 Prozent nicht mehr steigerbar sei, könne zusätzliches Wachstum nur noch im Ausland, insbesondere in Osteuropa, erreicht werden: "Unsere Internationalisierung wird weiter stark zunehmen", so Schmidt.

Die RCA hat den Umsatz 2006 laut Bericht um 10 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro gesteigert, das Ergebnis Gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (EGT) lag bei 25 Mio. Euro. (APA)