Werbung im Internet gewinnt gegenüber dem traditionellen 30-Sekunden-Fernsehwerbespot immer mehr an Bedeutung . Der US-Getränkehersteller Anheuser-Busch Companies will seine Produkte, wie beispielsweise Budweiser Bier, nun über einen hauseigenen Internet-TV-Kanal bewerben, wie die New York Times berichtet. Die Idee für BudTV hatte Jim Schumacker aus der Marketingabteilung des Unternehmens. "Wenn wir nicht jetzt anfangen, das digitale Spiel zu spielen, werden wir eine lange Zeit nachlaufen. Wir sind aber in einem Geschäft, das es sich nicht leisten kann hinterherzuhinken", erklärt Tony Ponturo, Vize-Chef für Globales Medien- und Sportmarkteting bei Anheuser-Busch, die Beweggründe des Unternehmens.

Kosten von mehr als 30 Millionen Dollar

Das Projekt wird im ersten Jahr voraussichtlich mehr als 30 Mio. Dollar kosten. Es soll allerdings nicht offensichtlich sein, dass der Betreiber des Senders eigentlich nur Werbung für seine Produkte machen will. Die Webseite wird nicht mit Werbebannern zugepflastert und auch in den Produktionen, die auf BudTV gezeigt werden, soll nicht zu offensives Product Placement betrieben werden. Die Werbewirksamkeit soll sich auf einer subtileren Ebene entfalten, indem die Marke "Bud" mit cooler Unterhaltung verbunden wird. Zuschauer können auch selber Minifilme für den Sender drehen. Auf diese Art soll die Loyalität zur Marke gefestigt werden. Der Sender soll nicht wie eine Propaganda Maschine wirken.

Reality Shows, Comedies, Cartoons und auch Talkshows

Auf BudTV werden Reality Shows, Comedies, Cartoons und auch Talkshows gezeigt. Etwas ähnliches gab es auch schon in den Anfangstagen des Fernsehens, als Unternehmen ganze Fernsehshows besaßen. Colgate hatte beispielsweise eine eigene Sendung namens "Comedy Hour". Doch BudTV wird scharf dafür kritisiert, für alkoholische Getränke Werbung zu machen, die klar auf eine junge Zielgruppe zugeschnitten ist. "Es ist ja nicht so, als ob Colgate-Palmolive diese Initiative führt. Hier geht es nicht um Spülmittel sondern um das Nummer-Eins Drogenproblem von Kindern", meint David Jernigan vom Zentrum für Alkohol Marketing und Jugend an der Georgetown Universität. Auf der Webseite von BudTV wird man zwar aufgefordert, sein Geburtsdatum anzugeben, doch das ist für die meisten, die noch nicht legal Alkohol konsumieren dürfen, wohl kein großes Hindernis. (pte)