Gespräche seit 2002
Die Pläne für einen weltweiten Ausbau des US-Raketen-schutzschildes sind nicht neu: Im Jahr 2002 gab es vonseiten Washingtons_erstmals Überlegungen für den Bau einer Abfanganlage in Nord- oder Zentraleuropa. Als idealer Standort waren bereits damals die neuen Nato-Länder Polen und Tschechien im Gespräch.
Teilnahme an Verhandlungen
Ein offizielles Angebot zu Verhandlungen über die Teilnahme am US-Abwehrsystem unterbreitete das Pentagon jedoch erst vor wenigen Wochen: So solle in der mittelböhmischen Ortschaft Jince, etwa 50 Kilometer südwestlich von Prag, ein Radarschirm errichtet werden, bestätigte Tschechiens Ministerpräsident Mirek Topolánek. Verbunden sein solle das Radar mit einem unterirdischen Raketensilo in Polen. Von dort aus könnten mögliche Angriffe mit Interkontinentalraketen aus dem Iran oder Nordkorea frühzeitig abgewehrt werden.
Sondersitzung
Das tschechische Parlament soll sich auf Antrag der Opposition am morgigen Mittwoch in einer Sondersitzung mit der Anfrage der USA befassen. In wenigen Wochen werde sich die Regierung dann an Washington wenden und „wahrscheinlich” mit Gesprächen beginnen, sagt Ministerpräsident Topolánek. Sollte das Vorhaben gebilligt werden, könne der US-Stützpunkt 2011 in Betrieb gehen.
In Polen zeigt man sich von dem US-Angebot überrascht und drängt im_Gegenzug auf besonderen Schutz: Da die polnische Raketenbasis im Fall eines Konfliktes zwischen USA und Iran oder Nordkorea zu einem der ersten Angriffsziele würde, fordert Warschau die Stationierung von Abwehrraketen des Typs Patriot.
Lückenhafte Abwehr