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Pia Hultgren ins in Åre für das Wetter zuständig, beziehungsweise für dessen Vorhersage.

Foto: APA/Gindl

Åre - Pia Hultgren (41) ist seit 18 Jahren Meteorologin. Am Montag sagte sie, dass sie das Wetter im Griff habe. Sie sprach freilich von der Großwetterlage, "denn lokale Phänomene können immer auftreten". In der Tat blies gestern der Wind nicht mehr wie die Tage zuvor aus dem Westen, sondern wie versprochen aus dem Nordosten. Aber da er doch ein wenig heftiger blies als erwartet und es doch ein wenig mehr schneite als vermutet, bildeten sich auf dem Åreskutan phänomenale, sechs Meter hohe Schneewächten an den Sicherheitsnetzen. 350 Menschen gruben die Netze aus und befreiten die Piste vom Neuschnee, doch der Wind hörte einfach nicht auf.

Als man am Morgen aus dem Fenster sah, wunderte man sich, dass das Telefon noch nicht gepiepst hatte, um jene SMS anzukündigen, die bereits am Samstag und am Sonntag die Botschaft gebracht hatte, dass ein Super-G abgesagt ist. Die Jury beharrte auf dem Termin, verschob den Super-G der Herren erst später von 12.30 auf 13.00 Uhr, um dann erst recht abzusagen.

"Bitte keine Panik"

Der neue Plan, was die Super-G beider Geschlechter betrifft: Am Dienstag sollen um 10.00 Uhr die Herren starten, wie schon für Montag geplant auf verkürzter Strecke, um 12.30 Uhr sind die Damen an der Reihe. Die genießen insofern Prioriät, als das Herrenrennen höchstens auf 10.30 verschoben wird. Für 14.15 Uhr ist die nächste TV-Übertragung einer FIS-Veranstaltung festgesetzt, die der Biathlon-WM. FIS-Präsident Gian-Franco Kasper: "Bitte keine Panik. Alles was wir brauchen, ist ein Rennen. Aber ein reguläres und nicht irgendeines."

Für Dienstag verspricht Frau Hultgren ein Nachlassen des Windes und minus 16 Grad. Am Mittwoch soll er dann schlafen gehen, der Wind, und die Temperatur weiter sinken. Zur Erinnerung: Die Super-G werden von den Österreicherinnen Renate Götschl, Alexandra Meissnitzer, Nicole Hosp und Christine Sponring sowie den Österreichern Hermann Maier, Mario Scheiber, Christoph Gruber und Fritz Strobl geschmückt.

Pia Hultgren hat früher für die schwedische Luftwaffe die Wetterberichte geliefert. Seit vor eineinhalb Jahren der Stützpunkt in Östersund aufgelassen wurde, arbeitet sie fürs Fernsehen. Am Wochenende wird sie in Åre abgelöst. Sie fährt auf Skiurlaub. Nicht mit Alpin-, sondern mit Langlaufskiern. (bez - DER STANDARD PRINTAUSGABE 6.2. 2007))