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München - Der Lastwagen- und Maschinenbaukonzern MAN hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr auf 925 Mio. Euro verdoppelt und damit das beste Ergebnis der Firmengeschichte vorgelegt. Für das laufende Jahr sagte Konzernchef Hakan Samuelsson am Dienstag in München einen weiteren kräftigen Anstieg von Umsatz und Ergebnis voraus. Nach dem Scheitern der Übernahme des schwedischen Lkw-Herstellers Scania sei MAN "nun offen für einvernehmliche Lösungen", sagte Samuelsson. Er sei zu Gesprächen bereit.

Der Münchner Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzern hatte seinen Umsatz im abgelaufenen Jahr um 15 Prozent auf 13 Mrd. Euro gesteigert. Der operative Gewinn schnellte um zwei Drittel auf 1,105 Mrd. Euro empor.

Angesichts eines Sprungs beim Auftragseingang um 16 Prozent auf 16,6 Mrd. Euro und eines weiter starken Wirtschaftswachstums sagte Samuelsson für 2007 einen weiteren Umsatzzuwachs um mehr als fünf Prozent voraus. Der Gewinn soll noch stärker wachsen.

Alle Produktionskapazitäten seien voll ausgelastet. MAN habe 1.550 neue Stellen geschaffen und die Zahl der Mitarbeiter auf über 50.000 erhöht, teilte das Unternehmen mit. Die Dividende soll auf 2,00 Euro kräftig erhöht werden.

Zentrale Säule des Erfolgs war das Nutzfahrzeuggeschäft. MAN verkaufte weltweit 87.160 Lastwagen und Busse, das ist ein Plus von 17 Prozent, und steigerte das operative Ergebnis dieser Sparte auf 670 Mio. Euro. Mit Schiffsmotoren verdiente MAN 229 Mio., mit Industriedienstleistungen 119 Mio. und mit Turbomaschinen 71 Mio. Euro. Nach der Druckmaschinensparte soll dieses Jahr das renditeschwache Stahlgeschäft verkauft werden. "Wir haben eine gute Balance zwischen Wachstum und steigendem Ergebnis gefunden", sagte Samuelsson. "Alle Bereiche sind gut aufgestellt."

Das Angebot von MAN zur Übernahme des schwedischen Konkurrenten Scania war im Jänner am Widerstand des Scania-Managements und der Scania-Großaktionäre Volkswagen und der schwedischen Investor gescheitert. Alle Beteiligten zeigten sich aber interessiert daran, nun Möglichkeiten eines einvernehmlichen Zusammengehens prüfen. Samuelsson sagte, die industrielle Logik einer Fusion sei auch von VW und Scania anerkannt worden. VW ist der größte Aktionär von MAN und Scania und ist an Partnerschaften für seine eigene Lastwagensparte interessiert. (APA/AP)