Rendite unabhängig vom Markt – nur ein Traum?

Jeder Investor weiß, dass sein Depot im Normalfall mal mehr und mal weniger mit den Märkten steigt oder fällt. Nur mit einer möglichst breiten Streuung lassen sich die Schwankungen reduzieren. Aktien, Anleihen, Rohstoffe – es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, sein Portfolio zu diversifizieren und das Risiko damit in Grenzen zu halten. Doch braucht man dazu auch das nötige „Kleingeld“. Denn mit einem Mini-Budget ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit, möglichst viele verschiedene Asset-Klassen ins Depot zu packen. Eine völlig vom allgemeinen Börsegeschehen losgelöste Kursentwicklung lässt sich selbst dann nur sehr schwer erlangen. Auch Profi-Anleger wie Fondsmanager oder Vermögensverwalter beißen sich bei ihren Versuchen, dieses Ziel zu erreichen, oftmals die Zähne aus.

Abhilfe mit „Alpha“

Trotz aller Schwierigkeiten muss es kein Traum bleiben, attraktive Renditen unabhängig davon zu erzielen, ob die globalen Finanzmärkte haussieren oder abstürzen. Abhilfe schafft – wie so oft – der Markt für strukturierte Produkte. Vor ungefähr eineinhalb Jahren haben die ersten Emittenten damit begonnen, Zertifikate aufzulegen, die den so genannten „Alpha“-orientierten Investitionsansatz verfolgen. In der Fondsbranche ist der griechische Buchstabe schon lange eine wichtige Größe zur Messung der Leistung eines Fondsmanagers und damit zur Beurteilung eines Produkts. In der Zertifikate-Welt hingegen ist mit dem „Alpha“ immer die bessere Entwicklung eines Underlying gegenüber einem Vergleichswert gemeint. Mit anderen Worten: Die Rückzahlung bei den Alpha-Papieren richtet sich ausschließlich danach, ob ein Basiswert am Ende der Laufzeit (oder bis zu einem Stichtag) besser als der andere ist. Dabei ist es völlig unerheblich, ob sich die zugrunde liegenden Basiswerte in positivem oder in negativem Terrain befinden. Ausschlaggebend für eine positive Rendite ist lediglich die Outperformance des Basiswerts gegenüber dem Vergleichsmaßstab. In der Ausgestaltung der meisten marktneutralen Zertifikate ist dann vorgesehen, dass Anleger zusätzlich zum Nennwert des Papiers den Differenzbetrag – sprich die Höhe der Outperformance – als Ertrag ausbezahlt bekommen.

Im 2. Teil: Viele "Wetten" sind möglich

Viele „Wetten“ sind möglich

Der Erfolg der ersten Alpha-Zertifikate hat die Phantasie der Emittenten angeregt. Zu den eher einfacheren Varianten zählt es, wenn zwei Indizes gegeneinander antreten. Wer beispielsweise auf die Outperformance des japanischen Nikkei 225 gegenüber seinem US-Pendant S&P 500 setzen will: mit einem Alpha-Zertifikat von Nomura kein Problem (ISIN DE 000 A0F 3U7 6). Äußerst beliebt ist es auch, bestimmte Einzelaktien gegen ein Auswahlbarometer in Form von Express-Zertifikaten antreten zu lassen, zum Beispiel die Papiere der Deutschen Telekom gegen den DAX (ISIN CH 002 630 086 0). Mit solchen Zertifikaten können Investoren Meinungen zu ihren persönlichen potenziellen „Outperformern“ gezielt in individuelle Anlagestrategien ummünzen.

Ganze Handlungsstrategien rücken in den Fokus

Wieder andere Alpha-Zertifikate setzen auf die Outperformance ganzer Strategien gegenüber einem Vergleichswert. Als Underlying kommt hier zum Beispiel ein von den Analysten des jeweiligen Zertifikate-Emittenten ausgewählter und regelmäßig überprüfter Aktienkorb in Frage. Schlägt der Basket einen als Vergleichsmaßstab ausgewählten Index, wird ein Alpha generiert. Ein Beispiel dazu ist das „ML Europe 1 Vorsprungs“-Zertifikat von Merrill Lynch (ISIN AN N56 33U 722 1). Hier tritt der aktiv gemanagte „Merrill Lynch Europe 1“-Index gegen den EURO STOXX 50 an. In historischen Rückrechnungen ergab sich eine ausgezeichnete Outperformance. Seit Emission tritt die Strategie allerdings (noch) auf der Stelle.

Statistisch bewiesen: Dividendenstars sind besser

Sehr aussichtsreich ist der marktneutrale Ansatz bei Strategien, bei denen nicht das Geschick eines Managers über den Erfolg entscheidet, sondern feste Regeln auf Basis statistisch ermittelter Daten. Hier ist vor allem das „Sector Rotation Alpha Generator“-Zertifikat von Vontobel (ISIN DE 000 BVT 7EA 6) hervorzuheben. Die Performance kann sich sehen lassen: Seit dem Start am 19. Dezember 2005 ging es um rund 20 Prozent nach oben. Aber auch ein anderer Zusammenhang ist an der Börse unbestritten: Über Jahrzehnte hinweg hat sich gezeigt, dass Aktien von Unternehmen mit hoher Dividendenrendite besser abschneiden als der Gesamtmarkt. Dieses Ergebnis mag auf den ersten Blick verwundern, gelten solche Papiere allgemein eher als langweilig. Doch es ist vor allem die Solidität, die langfristig agierende Anleger an den „Dividendenstars“ schätzen. Wer spendabel ist und viel ausschüttet, muss das Geld schließlich vorher auch verdient haben. Firmen mit hoher Dividendenrendite stammen oftmals aus grundsoliden Sektoren wie der Immobilienbranche oder dem Maschinenbau. Derzeit sind es vor allem die Konzerne aus der Telekommunikationsindustrie, die mit Renditen von fünf Prozent und mehr aufwarten. Zu erwähnen sind aber auch Pharmapapiere und Finanzdienstleister. Sie verfügen allesamt über relativ hohe Cashflows – eine Eigenschaft, die nicht nur in unsicheren Börsezeiten bei Anlegern gefragt ist.

Im 3. Teil: Alpha-Zertifikate überschwemmen den Markt

Alpha-Zertifikate überschwemmen den Markt

Auch die Anbieter von strukturierten Produkten werden zunehmend auf Dividendenstrategien aufmerksam. Aktuell werden reihenweise Alpha-Zertifikate aufgelegt, bei denen das Ausschüttungsthema im Mittelpunkt steht. Noch bis zum 16. Februar kann zum Beispiel das „Open End Dividend Alpha“-Zertifikat der Société Générale gezeichnet werden (ISIN DE 000 SG3 FMG 6). Das Papier zielt auf die Outperformance des „DJ EURO STOXX Select Dividend 30 Return“-Index gegenüber dem Gesamtmarkt in Form des „DJ EURO STOXX 50 Total Return“-Index ab. Der „DJ EURO STOXX Select Dividend 30 Return“ fasst die 30 dividendenstärksten Aktien aus dem Euroraum zusammen. Per Anfang 2007 lag dessen durchschnittliche Ausschüttungsrendite bei respektablen 3,4 Prozent. Lobenswert ist, dass die Société Générale hier nicht Äpfel mit Birnen vergleicht, sondern beide Basiswerte in der Total-Return-Variante verwendet, welche die Dividendenzahlungen der Firmen im Kursverlauf berücksichtigen.

Rendite auch im fallenden Markt

In der Vergangenheit hat sich der Dividendenindex weitaus besser entwickelt als der Gesamtmarkt. Seit 1998 liegt die Outperformance bei rund 300 Prozentpunkten. Besonders resistent zeigten sich die Dividendenstars gegen Kursrückschläge. Denn in unsicheren Börsezeiten verlieren die Ausschüttungsriesen in der Regel weniger. Entscheidend für die Kursentwicklung des Zertifikats ist, dass sich Aktien mit einer hohen Gewinnausschüttung auch in Zukunft besser entwickeln als der Durchschnitt. Denn das „Open End Dividend Alpha“ bildet ausschließlich die Outperformance zwischen den beiden Basiswerten ab. Dabei ist es völlig unerheblich, ob beide Indizes fallen oder steigen: Verliert das Dividendenbarometer beispielsweise 25 Prozent und der Vergleichsindex 35 Prozent, würde dies für das Zertifikat einen Gewinn von zehn Prozent bedeuten.

„Festgeldkonto“ als zusätzliche Ertragsquelle

Um den Alpha-Mechanismus darzustellen, geht der Emittent im „Select Dividend 30“-Index eine Long- und im „EURO STOXX 50“ eine Short-Position ein. Dadurch ist das Anlagekapital nicht gebunden und dient ausschließlich der Absicherung. Die freie Liquidität wird zinsbringend angelegt, was eine zusätzliche Ertragsquelle für das Zertifikat darstellt. Der vereinnahmte Zins beträgt zum Emissionszeitpunkt etwas mehr als 3,5 Prozent. Auf der anderen Seite steht die Managementgebühr von 1,25 Prozent p.a. und der Ausgabeaufschlag von 1,5 Prozent. Dieses Produkt hat einen weiteren kleinen Nachteil: Eine Gleichgewichtung („Rebalancing“) der beiden enthaltenen Indizes findet nur einmal pro Jahr statt. Dadurch kann der Effekt des marktneutralen Ansatzes bei einer langfristigen Outperformance des Dividendenindex zumindest leicht verwässert werden, mittelfristig dürfte dies aber kaum relevant sein.

Vontobel mit eigenem Index

Beim ähnlich gestrickten Produkt von Vontobel (ISIN DE 000 BVT 6E3 2) wird das Rebalancing-Verfahren immerhin zweimal jährlich vorgenommen. Auch die Schweizer lassen die beiden Basiswerte „DJ EURO STOXX Select Dividend 30 Return“ und „DJ EURO STOXX 50 Total Return“ im Duell gegeneinander antreten. Um das Ergebnis transparenter zu machen, bildet die Emittentin die Differenz zwischen den beiden Auswahlbarometern als eigenen Gradmesser im „Vontobel Europa Alpha Dividenden“-Index (VEAD) ab. Der VEAD wiederum dient als Basiswert für das „Open end“-Zertifikat. Für Anleger hat diese Vorgehensweise den entscheidenden Vorteil, dass sie die Entwicklung des Underlying leichter nachvollziehen können und nicht umständlich die Differenz zwischen den beiden Indizes selbst ausrechnen müssen. Nicht zuletzt deshalb würden wir das Vontobel-Papier dem Papier der Société Générale vorziehen. Hinzu kommt, dass das Agio von 1,5 Prozent nicht höher ist als beim Konkurrenzprodukt.

Im 4. Teil: Viele Express-Varianten erhältlich

Viele Express-Varianten erhältlich

Neben den Papieren ohne Laufzeitbeschränkung haben Anleger auch die Möglichkeit, in eines von vielen Dividenden-Zertifikaten mit Express-Mechanismus zu investieren. Allerdings treten hier bei fast allen Anbietern der „DJ EURO STOXX Select Dividend 30 Preisindex“ gegen den „DAX Performance“-Index an. Eigentlich ein ungleiches Duell, schließlich fließen in die Berechnung des deutschen Leitindex Dividenden mit ein, was ihm einen gehörigen Vorteil verschafft. Dennoch kann der DAX dem „Select Dividend 30“ langfristig nicht im Geringsten das Wasser reichen: Die Outperformance seit 1999 beträgt fast 200 Prozentpunkte.

11,8 Prozent p.a. nach 13 Monaten möglich

Setzen die europäischen Dividendenstars auch ohne Anrechnung der üppigen Dividenden künftig ihre Outperformance fort, ist beim „HVB Favorit BestExpress“-Zertifikat (ISIN DE 000 HV2 AWK 4) nach einer Laufzeit von nur 13 Monaten und unter Berücksichtigung des Ausgabeaufschlags von einem Prozent ein Ertrag von 12,9 Prozent möglich. Das entspricht einer p.a.-Rendite von 11,8 Prozent. Voraussetzung dafür ist aber, dass der „Select Dividend 30“ am ersten Beobachtungstag am 31. März 2008 den DAX geschlagen hat. Ist die Differenz zwischen Dividendenindex und DAX größer als 14,0 Prozent, erhalten Anleger eine Auszahlung entsprechend der tatsächlichen Outperformance. Ist die Entwicklung der Dividendentitel hingegen schlechter als die des DAX, verlängert sich die Laufzeit um ein Jahr und das Prozedere wiederholt sich – insgesamt bis zu viermal. Dabei steigt die Ertragschance pro Stichtag um 14,00 Euro. Gleichzeitig sinkt aber die p.a.-Rendite leicht: von 12,1 Prozent p.a. zum zweiten über 11,7 Prozent p.a. zum dritten bis auf 11,2 Prozent p.a. zum letzten Stichtag am 31. März 2011. Laut Rückrechnung der HypoVereinsbank (HVB) kam es seit 1999 in 78,33 Prozent der Fälle schon nach 13 Monaten zur vorzeitigen Rückzahlung. Bei allen anderen Investitionen wäre es zum nächsten Termin zu einer vorzeitigen Tilgung gekommen. Dabei wäre meist wesentlich mehr als der Mindestertrag herausgesprungen: Im Schnitt konnten Anleger eine Rendite von 20,7 Prozent p.a. einfahren.

Ein Sicherheitspuffer als letzter Rettungsanker ...

Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass sich die Dividendentitel an allen vier Stichtagen schlechter entwickelt haben als der DAX, gibt es noch einen Sicherheitspuffer: Wenn die Underperformance geringer als 30 Prozent ist, erhalten Investoren am Laufzeitende den Nominalbetrag von 100,00 Euro je Zertifikat zurück. Beträgt die Underperformance mehr als 30 Prozent, kommt es zu einem Verlust. Die Rückzahlung erfolgt dann entsprechend der Differenz zwischen Dividendenindex und DAX. Beispiel: Sind die Dividendentitel um 50 Prozent gefallen und der DAX nur um 25 Prozent erfolgt die Rückzahlung zu 75 Prozent des Nominalbetrags, Anleger erhalten also 75,00 Euro zurück. Dass bei dieser Konstruktion auch der Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich ist, gehört aber eher ins Reich der Theorie. Schließlich müsste der DAX dazu schon um satte 100 Prozentpunkte besser abschneiden.

Ähnliche Konditionen bei den anderen Anbietern

Einige Produkte von anderen Emittenten sind ähnlich gestrickt. Das „Alpha Express Zertifikat 3“ von Barclays Capital (ISIN DE 000 BC0 BQ1 6) zielt auf den „DJ STOXX Select Dividend 30“ ab, also auf Dividendenaktien aus Europa statt nur aus der Eurozone, was der Outperformance im historischen Vergleich keinen Abbruch tut. Der Puffer am Laufzeitende ist mit 40 Prozent größer als beim HVB-Produkt. Im Gegenzug reduziert sich die Express-Rendite auf 9,9 Prozent beziehungsweise 9,1 Prozent p.a. (beide Werte unter Berücksichtigung des Agios von einem Prozent). Sogar 50 Prozent Puffer bietet die US-Investmentbank Merrill Lynch bei ihrem „Alpha Dividenden Express II“-Zertifikat (ISIN DE 000 ML0 BFD 1). Dafür gibt es zum ersten Beobachtungstermin nach 13 Monaten „nur“ 8,4 Prozent oder 7,7 Prozent p.a. zu verdienen. Der Ausgabeaufschlag von maximal 1,5 Prozent ist hier ebenfalls schon abgezogen. Sicherheitspuffer von 40 oder 50 Prozent sind allerdings übertrieben. Lediglich in extremen Marktphasen kann es passieren, dass Dividendenwerte in den Hintergrund rücken. Dies war beispielsweise am Ende der Technologiehausse (Ende 1999 bis Frühjahr 2000) der Fall. Doch in solchen Phasen können Anleger dies leicht verschmerzen, wenn ein beigemischtes „Dividenden Alpha“-Zertifikat Verluste produziert. Mit klassischen Long-Positionen fährt man dann ohnehin dicke Gewinne ein. Deshalb ist der 30-Prozent-Puffer beim „HVB Favorit BestExpress“ ausreichend. Gleichzeitig bietet dieses Zertifikat für Anleger die besten Renditechancen.

Knapper Vorsprung für den „DivDAX“

Auf das Duell „DivDAX“ gegen den „DAX“ setzt die Deutsche Bank mit ihrem „Alpha Express“-Zertifikat(ISIN DE 000 DB2 NYM 7). Der DivDAX enthält die 15 dividendenstärksten Werte des deutschen Blue-Chip-Index. Seine Zusammensetzung wird jährlich überprüft. Seit 2000 hat der Dividendenkrösus den Gesamtmarkt „nur“ um rund 40 Prozentpunkte geschlagen. Das liegt daran, dass der DivDax-Preisindex (ohne Dividenden) dem Performance-DAX (inklusive Dividenden) gegenübergestellt wird. Dennoch konnte der „abgespeckte“ DivDAX den großen Bruder in jedem einzelnen Jahr seit 2000 schlagen, so dass bei dem Deutsche-Bank-Papier trotzdem eine Rückzahlung nach 13 Monaten zu 111,5 Prozent des Nennwerts wahrscheinlich ist. Das würde einer Rendite von 9,9 Prozent bzw. 9,1 Prozent p.a. (Ausgabeaufschlag 1,5 Prozent) entsprechen.

Im 5. Teil: Bei Credit Suisse geht es ohne Outperformance

Bei Credit Suisse geht es ohne Outperformance

Gleiche Laufzeit, gleiche Basiswerte, aber die Chance auf 15,00 Euro Ertrag bei vorzeitiger Rückzahlung nach 13 Monaten bietet das „Alpha Express 98“-Zertifikat der Credit Suisse (ISIN DE 000 CS0 AHT 0), welches noch bis 23. März gezeichnet werden kann. Unter Berücksichtigung des Ausgabeaufschlags von einem Prozent entspricht das einer Rendite von 13,9 Prozent bzw. 12,7 Prozent p.a. Der Clou: Der DivDAX muss dazu den deutschen Leitindex nicht einmal schlagen, es reicht schon, wenn er bei 98 Prozent des DAX-Niveaus notiert! Dafür ist der Ertrag auf 15,00 Euro begrenzt. Das bedeutet, dass Anleger bei einer stärkeren Outperformance nicht mit dabei sind. Allerdings hat das Dividenden-Barometer den Gesamtmarkt seit 2000 in einem einzelnen Jahr noch nie um mehr als 9,5 Prozentpunkte geschlagen. In der Vergangenheit haben die Differenzen sogar abgenommen. Am knappsten ging es 2003 zu, als der DivDAX dem DAX „nur“ 1,23 Prozentpunkte abnehmen konnte. Interessant: 2007 liegt der Dividendenindex bislang hinten. Jedoch ziehen die Kurse von dividendenstarken Papieren wie BASF, E.ON oder der Deutschen Telekom gewöhnlich erst zur im April beginnenden Hauptversammlungssaison an, weil dann die Gelder an die Anleger verteilt werden.

Falls es zum ersten Termin nicht klappt

Klappt es beim „Alpha Express 98“ zum ersten Termin nicht, verlängert sich die Laufzeit zunächst um ein weiteres Jahr. Der Rückzahlungsbetrag erhöht sich an jedem Beobachtungstag um 15,00 Euro. Notiert der DivDAX erst am Laufzeitende auf mindestens 98 Prozent des DAX-Stands wird das Zertifikat zu 175,00 Euro zurückgezahlt, was einer Rendite von 73,3 Prozent bzw. 11,4 Prozent p.a. entspricht. Zudem schützt ein Sicherheitspuffer von 25 Prozent vor Kursverlusten. Das Zertifikat wird nämlich zum Nennwert zurückbezahlt, wenn die negative Differenz zwischen DivDAX und DAX nicht mehr als 25 Prozent beträgt. In einer Rückrechnung seit 1999 ergab sich, dass in 92,9 Prozent aller Fälle die Tilgung bereits zum ersten Stichtag geglückt wäre. In den restlichen 7,1 Prozent der Beobachtungszeiträume wäre es am zweiten Termin, also nach zwei Jahren und einem Monat, passiert. Von allen Alpha-Express-Zertifikaten überzeugt das Papier der Credit Suisse daher am meisten!

Im 6. Teil: Bonus-Varianten bringen keinen Mehrwert...

Bonus-Varianten bringen keinen Mehrwert ...

Merrill Lynch hat auch zwei Bonus-Produkte auf den Markt gebracht. Eines der Papiere läuft zwei Jahre (ISIN DE 000 ML0 BFA 7) und bietet Anlegern die Chance auf einen Bonus von 15,00 Euro, falls der „DJ STOXX Select Dividend 30“ während der gesamten Laufzeit nicht mehr als 15,0 Prozent gegenüber dem EURO STOXX 50 underperformt hat. Das entspricht einer Rendite von 13,9 Prozent bzw. 6,7 Prozent p.a. (Ausgabeaufschlag ein Prozent). Beim vier Jahre laufenden Papier (ISIN DE 000 ML0 BFC 3) beträgt die Bonus-Prämie 40,00 Euro oder 37,3 Prozent bzw. 8,2 Prozent p.a. (Ausgabeaufschlag zwei Prozent, Puffer 30 Prozent). Werden die entsprechenden Barrieren während der Laufzeit berührt oder unterschritten, wandeln sich die Papiere in „normale Alphas“. Anleger sollten besser zu einer der Express-Varianten greifen, wo sich nach 13 Monaten höhere p.a.-Renditen erzielen lassen.

... und voller Kapitalschutz ist ganz „für die Katz“

Es gibt sogar komplett kapitalgeschützte Alpha-Zertifikate, denen die Dividenden-Strategie zugrunde liegt: Das „Alpha-Garant“ von Barclays Capital (ISIN DE 000 BC0 EJU 5) läuft zweieinhalb Jahre. Hier können Anleger zum einen natürlich nicht mit einer vorzeitigen Tilgung rechnen. Zum anderen gibt es keine Mindestrendite. Nach oben sind die Partizipationsmöglichkeiten aber unbegrenzt. Das „HVB FavoritExpress Garant“ (ISIN DE 000 HV2 AW7 1) verbindet den Kapitalschutz mit einem Express-Mechanismus. Abweichend zu den anderen Papieren findet der erste Überprüfungstermin schon nach zwölf statt 13 Monaten statt. Die Ertragschance beläuft sich aber trotz der kürzeren Laufzeit nur auf 6,4 Prozent p.a. Zudem benötigt Alpha keine 100-Prozent-Garantie, denn ein marktneutraler Ansatz ist schon Absicherung genug. Ein kleiner Risikopuffer reicht völlig aus.

Fazit: Die grundsätzlich KESt-pflichtigen Alpha-Express-Varianten der Dividenden-Zertifikate überzeugen mit ihrer hohen Chance auf eine vorzeitige Rückzahlung nach nur 13 Monaten. Favorit ist das Papier der Credit Suisse, bei dem der DivDAX gegen den DAX antritt. Es ist einem Investment in eines der ebenfalls verfügbaren Open end- und Bonus-Papiere vorzuziehen. Völlig unnötig sind hingegen Produkte mit einem 100-prozentigen Kapitalschutz.