Die RPR Privatstiftung von Pecik halte per 5. Februar insgesamt 3.048.412 Stück Aktien der SkyEurope, was 7,82 Prozent der Stimmrechte entspreche, hieß es am Dienstag in einer Börsemeldung. Pecik selbst gab bisher keinen Kommentar zu seinen Plänen mit SkyEurope, will laut "Presse" aber bei der Hauptversammlung des Unternehmens am 16. Februar anwesend sein, weil er dort "den Kampf um die Macht" in der Fluglinie eröffnen wolle. Pecik sei gegen die Kapitalerhöhung von 4 Mio. Euro, die das SkyEurope-Management anstrebe. Dabei soll es um Aktienoptionen für die Vorstände und die Genehmigung von weiterem Kapital in Höhe von bis zu 19,4 Mio. Euro Nominale gehen. Der US-Finanzinvestor York wolle seinen Anteil von 23,3 auf 29,9 Prozent aufstocken.
Niki Lauda, dessen Kapperl-Sponsor seit kurzem Peciks Oerlikon ist, dementiert allerdings, mit dem Einstieg von Pecik bei SkyEurope etwas zu tun zu haben. "Es ist ja kein Geheimnis, dass ich mit Lauda befreundet bin. Wir haben über SkyEurope diskutiert. Sein Know-how hilft mir", sagte hingegen Pecik zum "WirtschaftsBlatt". Laudas Billig-Airline Niki, die im Vorjahr 140 Mio. Euro Umsatz und einen kleinen Gewinn erzielte, wird ab 30. März sechs Mal pro Woche von Wien nach Moskau als erstem Osteuropaziel abheben. Lauda ist allerdings Partner der Air Berlin, die 24 Prozent an Niki hält. "Herr Lauda hat uns versichert, dass weder er als Person noch seine Fluglinie bei SkyEurope im Spiel sind", zitiert die "Presse" Air-Berlin-Sprecher Peter Hauptvogel.
Gefallen an dem SkyEurope-Projekt dürfte auch der russische Oligarch Viktor Vekselberg haben, heißt es weiter. Vekselberg hält knapp 14 Prozent an Oerlikon. Er soll auch hinter der zypriotischen Gesellschaft Gorosa stehen, die die Hälfte der Everest BeteiligungsgmbH besitzt (die andere Hälfte gehört Pecik). Everest wurde einst von Pecik und Kovats als Übernahmevehikel gegründet. Vekselberg soll zudem auch ein Naheverhältnis zu den Brüdern Boris und Alexander Abramowitsch haben. Sie bauen gerade aus fünf russischen Fluglinien die AirUnion auf, Boris hat erst jüngst ein Übernahmeangebot für die ungarische Malev abgegeben.
Das Investment von Pecik bei SkyEurope ist laut Eigenaussagen eine Privatangelegenheit und hat nichts mit den Schweizer Beteiligungen Oerlikon und Ascom zu tun, sondern läuft über die Privatstiftung. Pecik wird sich - wie er schon bei Oerlikon und Saurer gezeigt hat - laut Medienberichten allerdings nicht mit einem Fünf-Prozent-Paket zufrieden geben. Insider glauben, dass er schrittweise auf bis zu 30 Prozent aufstocken wird. Erst ab dieser Grenze muss er laut Übernahmegesetz den anderen Aktionären ein Pflichtoffert machen. Damit würde er ein Gegengewicht zum US-Fonds York bilden, der SkyEurope im Vorjahr mit dem Kauf von Aktien und Wandelanleihen vor der finanziellen Bruchlandung gerettet hat.