Fragebogen
Die Forscher stellten das Ausmaß der Einsamkeit fest, in dem sie die Teilnehmer jährlich ersuchten, Aussagen zum Thema auf einer Skala von eins bis fünf zu bewerten. Zu diesen Fragen gehörten unter anderem "Ich empfinde ein allgemeines Gefühl der Leere" oder "Ich fühle mich oft verlassen". Zusätzlich wurde das Vorhandensein von Anzeichen für Demenz und Alzheimer untersucht. Autopsien der 90 Patienten, die während der Laufzeit der Studie starben, stellten fest, ob Proteinablagerungen bei Nervenzellen vorlagen. Es zeigte sich, dass das Risiko an Alzheimer zu erkranken für jeden Punkt auf der Einsamkeitsskala um 51 Prozent anstieg.
Ideen
Jene Teilnehmer, die mit 3,2 über die höchsten Testergebnisse verfügten, waren einem rund 2,1 Mal so hohem Alzheimerrisiko ausgesetzt wie die Teilnehmer mit den niedrigsten Werten von 1,4. Als die Wissenschafter die soziale Isolation berücksichtigten, veränderten sich die Ergebnisse nicht wesentlich. Es gab jedoch keinen Zusammenhang zwischen Einsamkeit und den pathologischen Vorgängen im Gehirn, die mit Alzheimer einhergehen. Laut Wilson gibt es zwei Ideen, die man berücksichtigen sollte: Erstens, dass Einsamkeit wirklich ein Risikofaktor ist und zweitens, dass für das Verstehen dieses Phänomens über die klassischen Verfahren der Neuropathologie hinausgegangen werden muss. Er betonte, dass die Ergebnisse ausschließen würden, dass Einsamkeit eine Reaktion auf eine Demenz ist.