Wien - Vor Jahren entwickelte das österreichische Pharma-Unternehmen Sanochemia mit dem Wirkstoff Galantamin eines der ersten Alzheimer-Medikamente. Jetzt könnte die Substanz auch bei Nervenschmerzen zu einer Behandlungsmöglichkeit werden. In ein Gel in kleinen Fettkügelchen (Liposomen) verpackt, scheint sie eine Wirkung bei sonst schwer behandelbaren Polyneuropathien zu haben. Das geht aus einer jetzt abgeschlossenen Phase-II-Studie an Probanden hervor. "Galantamin hat seine Wirkung als Acetylcholinesterase-Hemmer. Aber es gibt auch einen Effekt auf nikotinische Rezeptoren", erklärte eine Wissenschafterin des Unternehmens gegenüber der APA. Vor allem auf dem ersten Wirkungsmechanismus basiert der Einsatz bei Morbus Alzheimer-Patienten. Doch in Bulgarien wurde die Substanz schon vor langer Zeit auch bei anderen neurologischen Problemen verwendet, zum Beispiel zur Behandlung der Folgeschäden von Kinderlähmung. Hier dürfte die Wirkung auf die Nikotin-Rezeptoren verantwortlich sein. Jetzt sollen weitere klinische Studien folgen. (APA)