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Die konservative spanische Presse reagierte empört auf das Times-Interview mit Jose Iñaki de Juana Chaos.

Foto: APA/EPA/Mondelo
Madrid - Nach der Veröffentlichung von Fotos eines inhaftierten baskischen ETA-Terroristen, der sich seit drei Monaten in einem Hungerstreik befindet, hat die spanische Justiz eine Untersuchung eingeleitet. Damit soll nach Presseberichten vom Dienstag ermittelt werden, wie die Aufnahmen des 51-jährigen Jose Iñaki de Juana Chaos an die Öffentlichkeit gelangten.

Die Fotos zeigen den Terroristen der baskischen Untergrundorganisation ETA auf einem Krankenhausbett stark abgemagert und mit einer Sonde in der Nase. Eines der Bilder war am Montag von der Londoner Zeitung "The Times" zusammen mit einem Interview mit dem Terroristen in großer Aufmachung abgedruckt worden.

De Juana hatte in den 80er Jahren als einer der grausamsten ETA-Terroristen gegolten. Er war 1987 wegen 25-fachen Mordes zu über 3.000 Jahren Haft verurteilt worden. Mit seinem Hungerstreik will er die Freilassung aus der Haft erzwingen. In seinem Interview mit dem angesehenen Londoner Blatt erklärte er, dass er seine Beteiligung an Anschlägen der ETA nicht bereue. ETA-Anhänger nutzten die Fotos für Plakate, auf denen sie die Freilassung des Terroristen forderten.

Die konservative spanische Presse reagierte empört auf die Veröffentlichung der Fotos und des Interviews. Sie sah darin einen Rückschlag für die Regierung von Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero. Die Fotos trügen dazu bei, de Juana für die Separatisten im Baskenland als einen Märtyrer erscheinen zu lassen, schrieb die Madrider Zeitung "ABC". "Der Abdruck in einem internationalen Presseorgan war ein propaganistischer Erfolgscoup der ETA." (APA/dpa)