Klagenfurt - Es galt als das Hoffnungsprojekt Kärntens. Jetzt löst der Konkurs von Dietmar Schwarzenbachers Internet-Plattform Homebase.cc heftige Nachwehen aus. Die vier Gläubigerfirmen Merger, Whitehouse, wuapaa.com und Textbar fordern Aufklärung über seltsame Geldflüsse von der Homebase zu anderen Schwarzenbacher-Firmen. Der Konkurs drohte zunächst mangels Masse still und heimlich unterzugehen. Dann brachten die Gläubiger, sowie Ex-Homebase-Geschäftsführer Bernhard Pertl den Kostenvorschuss auf. "Sonst würden ungeklärte Pleitedetails wohl niemals ans Licht kommen", so Gläubigervertreter Franz Miklautz. Pertl hat sich übrigens der Gläubigergruppe angeschlossen, die vor allem interessiert, warum der Löwenanteil des gesetzten Homebase-Kapitals in Schwarzenbachers Software-Entwickler Commaro geflossen ist. Außerdem will man die Rolle der Babeg (Land Kärnten) durchleuchten, die das vereinbarte Kapital über 600.000 Euro nicht eingebracht hat, wodurch der Homebase vorzeitig die Luft ausging. Miklautz vermutet Unlauteres: "Es kann nicht sein, dass das System Kärnten, das heißt Freunderlwirtschaft und Absprachen, in alle Ewigkeit weitergeführt wird." Die Gläubiger hoffen jetzt auf Marktverwalter Karl Safron. Schwarzenbacher rechtfertigt die Geldflüsse in die Commaro mit hohen Entwicklungskosten für die Homebase. (Elisabeth Steiner, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.2.2007)