Der Wiener Kostümverleih Lambert Hofer kleidet die Stars ein
Redaktion
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Wien - In Peter Hofers Büro weht ein Hauch von Vergangenheit. Ein antiker Schreibtisch, rote Plüschsessel und an den Wänden die Porträts seiner Ahnen, alle namens Lambert Hofer. Peter Hofer ist der Vierte in der Hofer-Genealogie und Chef des Bühnen-, Film- und Fernsehausstatters Lambert Hofer. Der 43-Jährige regiert ein Reich aus 110.000 historischen Kostümen, darunter 25.000 Uniformen. "Wir haben uns unseren guten Ruf in der Filmindustrie hart erarbeitet", sagt er. In den Firmenhallen hängen kilometerlang chronologisch geordnet Kleider, Mäntel, Unterröcke, Hosen, daneben fein säuberlich geschlichtet Stahlhelme, Stiefel, Hüte und Schuhe.
Sein wertvollstes Stück ist in einem kleinen verschlossenen Zimmer verborgen: "Das ist die ungarische Paradeuniform von Kaiser Franz Joseph. Die hat mein Großvater erworben." Sie sei nicht für den Verleih gedacht. Ebenso wenig wie das Kleid von Romy Schneider aus "Sissi" oder der Krönungsmantel von Karl-Heinz Böhm als "Franzl". Diese Stücke verborge er nur an Ausstellungen.
Brad Pitt in Wiener Kostümen
Der Betrieb ist nicht nur für Kostüm-, Kriegsfilme und Theaterstücke ausgerüstet. In der Eingangshalle hängen Plakate der Filme "Mephisto" und "The Pianist". Der Smoking von 007 Timothy Dalton wurde in der eigenen Werkstätte gefertigt. Brad Pitt verbrachte "Sieben Jahre in Tibet" in Wiener Kostümen. Und während des Opernballs werden 300 Fracks von Hofer geliehen sein. 240 Euro macht die Leihgebühr aus.
Hofer hat 2005/06 mit 30 Mitarbeitern 2,5 Mio. Euro umgesetzt. Mitbewerber in Europa sind die Londoner Filmausstatter Angels und die Berliner Theaterkunst. Hofer, der auch zwei Putzereien und die Hemdenfertigung Gloriette betreibt, ist zufrieden: "Die Firma läuft, ich kann mich nicht beschweren." (Barbara Forstner, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.2.2007)
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