Der selbst ernannte "Donovan of Trash" ist auch fast 30 Jahre nach dem Hit "Whole Wide World" Klasse - Am Donnerstag im B72
Christian Schachinger; Uli Karg; Petra Nachbaur
,
Mit dem mit wenigen hart geschlagenen Akkorden und einer Jahrhundertmelodie gesegneten, bis knapp zur Essenz von Popmusik, Dringlichkeit und Weltrevolution eingedampften Jubellied
Whole Wide World
ist
Wreckless Eric
alias Eric Goulden Ende der 70er-Jahre von London aus ein bis heute gültiger Dringlichkeitsappell für ein besseres Leben und nebenbei die Liebe des Lebens auf ruppiger, himmelstürmender und bierseliger Punk-Basis geglückt. Nie wieder später war Punk so nahe am herzerweiternden Pop angesiedelt wie damals mit diesem Meisterwerk.
Beeinflusst von großen Alten wie den Stones, Beatles, The Kinks, The Who bla bla bla gelangen dem beherzten Dilettanten und selbst ernannten "Donovan of Trash" zwar noch weitere Evergreens wie
Take The Cash
,
Reconnez Cherie
oder
Walking On The Surface Of The Moon
. Abgesehen von späteren Achtungserfolgen und unter anderem einem legendären Konzert im Wiener WUK in den frühen 90er-Jahren war aber dank des Versagens seiner alten Plattenfirma Stiff Records vor über einem Vierteljahrhundert bald Schluss mit lustig. Dunkle, feuchte Jahre, eine Scheidung und einen Umzug zurück von Frankreich nach England später kehrte Wreckless Eric 2004 mit dem sympathischen Album
Bungalow Hi
zurück. Was soll man sagen? Das Leben ist ungerecht - aber der Mann hat nichts von seiner Klasse verloren! Altedeppenpflicht! (schach/ DER STANDARD, Printausgabe, 07.02.2007)
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