Ghana, Frankreich, Schottland, China, Tschechien,...
Damit hat der Testspiel-Plan in diesem Jahr vorläufig folgendes Aussehen: Nach dem Auftritt auf der Mittelmeer-Insel geht es am 24. März in Graz gegen Ghana, vier Tage später bekommen es die Hickersberger-Schützlinge auswärts mit Vize-Weltmeister Frankreich zu tun. Am 30. Mai und 2. Juni sind jeweils im Hanappi-Stadion Schottland und China die Gegner. Nach der Tschechien-Partie steht das Vier-Länderturnier in Wien und in Klagenfurt mit Match-Terminen am 7. und 11. September auf dem Programm, wobei im Rahmen dieser Veranstaltung das neue Kärntner Stadion eingeweiht wird.
Als Teilnehmer stehen neben den EURO-2008-Gastgebern Österreich und Schweiz die von Ex-Sturm-Meistermacher Ivica Osim betreuten Japaner praktisch fest, nach einer vierten Mannschaft - möglicherweise Chile - wird noch gesucht. Am 13. Oktober sinnt der EM-Partner in der Schweiz auf Revanche für das 1:2 gegen das ÖFB-Team im Vorjahr, vier Tage später gastiert die Elfenbeinküste in Innsbruck. Abgeschlossen wird das Jahr mit zwei Heimspielen am 17. und 21. November, wobei die Gegner noch nicht fixiert wurden.
"Brasilien ist zu vergessen"
Für den August-Termin hatte der ÖFB ursprünglich sogar auf ein Duell mit Italien gehofft. Während sich die Verhandlungen mit dem Weltmeister spießen, ist laut Stickler ein Kräftemessen mit Brasilien überhaupt unrealistisch. "Ich glaube, ein Länderspiel gegen Brasilien ist zu vergessen", sagte der ÖFB-Präsident, der aber mit Tschechien als Kontrahenten zufrieden ist. "Auch der Teamchef hat gesagt, dass das ein guter Gegner ist."
Gegen Rosicky und Co. hatte Österreich zuletzt in der Qualifikation für die EURO 2004 zweimal verloren. Seine jüngsten Eindrücke aus dem Teamcamp auf Malta haben Stickler aber in seiner Hoffnung bestärkt, dass sich die Kräfteverhältnisse durch die jüngste Steigerung der ÖFB-Elf wieder etwas verschoben haben. "Der Countdown für die EURO läuft. Alle sind mit Spaß, aber auch mit dem nötigen Ernst dabei", betonte der Lotterien-Boss.
Kristallisierungsprozess
Die Trendwende sei im Trainingslager im vergangenen Oktober in Schruns-Tschagguns eingetreten. "Vor dem Liechtenstein-Match war die Phase: 'Jetzt ist ganz Österreich gegen uns, jetzt halten wir zusammen.' Das war ganz wichtig für die Mannschaft." Nun habe sich ein Team herauskristallisiert, "das auch in der Qualifikation für die WM 2010 gut abschneiden kann", so Stickler.
Der ÖFB-Präsident sprach den Kickern auf Malta aber nicht nur Mut zu, sondern führte im Hinblick auf die Heim-EM beziehungsweise die zuvor angesetzten Testspiele auch ersten Prämien-Verhandlungen mit dem Spielerrat. "Wir sind uns über die Prinzipien weitgehend nahe gekommen", erklärte Stickler, betonte aber auch: "Natürlich ist Geld wichtig, doch wir haben ein anderes Ziel. Wir werden eine finanzielle Einigung finden, aber das darf kein bestimmendes Thema werden."