Deutschlandsberg - Der steirische Landeshauptmann Franz Voves (S) erklärte am Mittwochnachmittag bei einem Lokalaugenschein im Sondierstollen des Koralmbahntunnels, dass es sich bei der Bahn um ein Jahrhundertprojekt handle. "Es gibt keinen Tunnel ohne den anderen", so Voves in Anspielung auf den Semmeringbasistunnel (SBT), der auch realisiert werden müsse. Die beiden Tunnels würden Räume verbinden, in deren Einzugsbereich eben so viele Einwohner wie entlang der Westbahn von Wien nach Salzburg leben würden.

Der steirische Landeshauptmann besuchte erst die so genannte Info-Box in Leibenfeld beim weststeirischen Deutschlandsberg.

Voves erklärte, bei der Koralmbahn handle es sich um eine internationale Achse: "Ich kann nicht verstehen, warum bestimmte Cliquen in bestimmten Medien so tun, als ob es sich nur um ein Loch im Berg handelt, mit dem die Grazer halt schneller an den Wörthersee zum Schwimmen kommen wollen." Der SBT und der Koralmtunnel bildeten den Kern einer Strecke, die 700 Kilometer kürzer ist als der EU-Korridor V über Slowenien und Ungarn: " Es ist die Frage, docken wir bei slowenischen und ungarischen Bahnprojekten an oder ist es umgekehrt. Für mich gilt, was Altkanzler Wolfgang Schüssel am Verhandlungstisch gesagt hat - dass dies nämlich ein Jahrhundertprojekt sei, das man ruhig künftigen Generationen anlasten dürfte, denn es ist eine Investition in die Zukunft und ein Gewinn für die Menschen."

Wenn es jetzt gelänge, in den nächsten zehn Jahren schneller als die anderen Länder zu sein und auch die Pyhrnbahn zu realisieren, dann sei die Steiermark in alle Richtungen durch leistungsfähige Hauptverkehrsrouten erschlossen, so Voves. "Es ist nur von logischer Konsequenz, dass wir nun mit höchster Penetranz den SBT bauen müssen. Dafür müssen wir auch die niederösterreichischen Institutionen gewinnen.

Koordinator Schneider erklärte, dass es nicht nur um die Bahn Graz-Klagenfurt gehe, die Koralmbahn sei Teil der internationalen Achse Danzig-Bolognia. (APA)