Die Geschäftsleute konnten für die Idee gewonnen werden, 1974 wurde die Kärntner Straße zur ersten Fußgängerzone. Auf dem Graben wichen die Autos bald darauf einer riesigen U-Bahn-Baustelle – für immer.
Österreich
Wiens erste Fußgängerzone entstand 1974 durch einen Trick
In einer "Schule des Gehens" wurden die Wiener mit dem Zu-Fuß-Gehen neu vertraut gemacht
Wien – Skeptisch waren sie damals, die Wiener, als die Kärntner Straße zur ersten Fußgängerzone der Stadt gemacht wurde. Es funktionierte auch nur mit Tricks: 1971 wurde erst ein Weihnachtskorso auf dem Graben eingerichtet, in einer "Schule des Gehens" wurden die Städter dort mit dem Zu-Fuß-Gehen neu vertraut gemacht – und die dazu aufgebauten Installationen ließen den Autos keinen Raum mehr.
Die Kärntner Straße wurde erstmals 1257 als "Strata Carinthianorum" urkundlich erwähnt (der Graben 1294). Die Straßen verband das Zentrum mit dem Kärntner Tor in der Stadtmauer nahe der heutigen Staatsoper. Damals stellte ihre Verlängerung via Kärnten eine wichtige Verbindung zu den Hafenstädten Venedig und Triest dar. (red, APA, DER STANDARD Printausgabe 8.2.2007)