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Walter Klaus, Bauunternehmer aus Deutschland, hat es in Vorarlberg zum Tourismus-Tycoon gebracht

Foto: APA/Mathis Dietmar
Bregenz - Touristik-Unternehmer Walter Klaus hat am Pfänder gut eingekauft. 46.000 Quadratmeter Landwirtschaftsfläche gehören ihm. Was denn aus dem viel strapazierten Slogan "Bauernland in Bauernhand" geworden sei, wollen die Grünen nun in einer Landtagsanfrage wissen. Die Sache ist komplex. Denn Klaus ist nicht nur Unternehmer und vielfach geehrter Wohltäter, er ist auch Landwirt. Er bezieht nämlich eine Bauernpension. Ich hab mein ganzes Leben lang eingezahlt

"Ich hab mein ganzes Leben lang einen Bauernhof gehabt, Tiere gehabt und", ergänzt der 72-jährige Klaus, "ich hab mein ganzes Leben lang eingezahlt, ich bekomme ja eine Rente über 680 Euro im Monat von der Bauernkasse." Wie kommt der Millionär zur Bauernrente?

Sozialrechtlich ist jeder, der landwirtschaftliche Flächen mit einem Einheitswert über 1500 Euro besitzt, sie selbst bewirtschaftet oder durch Mitarbeiter bewirtschaften lässt, versicherungspflichtig und leistungsberechtigt.

Klaus, deutsch-österreichischer Doppelstaatsbürger seit 1974, besitzt seit Anfang 1970 nicht nur landwirtschaftliche Flächen in Partenen (Montafon), sondern auch im steirischen Sausal. In Kitzeck lässt er ein Weingut, das Ertlgut, bewirtschaften. In Kitzeck hat auch die Walter Klaus KG, Geschäftszweig Bauträgergewerbe und Handel, ihren Sitz.

Bauernstatus

Warum hat Klaus den (Wein-)Bauernstatus nicht beim umstrittenen Grundstückskauf geltend gemacht?

Silvretta-Nova-Vorstand Heinrich Sandrell gerät ins Grübeln: "Ja, das hätten wir geltend machen sollen. Ist ja eine absurde Situation. Er bekommt eine Pension aus der Landwirtschaft, gilt aber nicht als Landwirt." Warum er dennoch für die Grundverkehrs-Kommission "kein Landwirt" ist, gehört zu den vielen offenen Fragen der Grundstückstransaktion.

Walter Klaus, Bauunternehmer aus Deutschland, hat es in Vorarlberg zum Tourismus-Tycoon gebracht - zu seinem Imperium gehören die Skigebiete Silvretta Nova, Diedamskopf und die Bodenseeschifffahrt. (jub, DER STANDARD Printausgabe 8.2.2007)