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Foto: EPA/FRANCO SILVI
Rom - Nur eine Woche nach den schweren Fußball-Krawallen mit einem Toten soll bereits am Wochenende der Ball in Italiens Stadien wieder rollen. Dies beschloss der italienische Fußballverband am Mittwochabend, nachdem das Kabinett kurz zuvor verschärfte Sicherheitsbestimmungen abgesegnete. Diese sehen insbesondere vor, dass Stadien mit mangelnden Sicherheitsvorkehrungen für Fans geschlossen bleiben. Viele Mannschaften müssen sich deshalb auf eine Geisterkulisse einstellen, denn gerade einmal vier Arenen der Erstligavereine erfüllen die strengen Vorschriften, die künftig gelten. So wird der aktuelle Spitzenreiter der Serie A, Inter Mailand, deshalb vor leeren Rängen in Veronas Bentegodi Stadion antreten.

Anlass für das Eingreifen der Regierung waren die schweren Ausschreitungen am vergangenen Freitag im sizilianischen Catania. Ein Polizist wurde dabei getötet, 70 weitere Menschen erlitten teils schwere Verletzungen. Nach den Straßenschlachten war der gesamte Fußballbetrieb des Landes zunächst auf unbestimmte Zeit ausgesetzt worden.

Hooligan-Paket

Das am Mittwoch beschlossene Maßnahmenpaket gegen Hooligan-Gewalt sieht neben den strengeren Regelungen für die Sicherheit in Stadien auch vor, dass Eintrittskarten nicht mehr blockweise an Fangruppen der Auswärtsmannschaften verkauft werden dürfen. Zudem droht Randalierern jetzt viel schneller ein Stadionverbot, das im übrigen künftig auch über jugendliche Gewalttäter verhängt werden kann. Die meisten Stadien müssen jetzt schnellstens auf den neuesten Stand gebracht werden, was die Sicherheitsstandards angeht, so auch das berühmte Mailänder San-Siro-Stadion. Unter anderem geht es um Überwachungskameras, elektronische Drehkreuze und nummerierte Sitzplätze.

Zahlreiche Sportfunktionäre hatten gegen die Pläne Stimmung gemacht und Widerstand angekündigt. Doch Innenminister Giuliano Amato hatte unbeeindruckt davon im Vorfeld der Kabinettssitzung betont, Menschenleben und der Schutz der Öffentlichkeit seien wichtiger als die wirtschaftlichen Interessen der Vereine. (Reuters)