Paris - Der französische Premierminister Dominique de Villepin (UMP) hat sich "in den nächsten Jahren" für eine Anhebung der Studiengebühren an den Universitäten und für eine Abstufung derselben in Funktion des Elterneinkommens der Studierenden ausgesprochen. "Ein System, das den wohlhabenden Studenten 2.000 Euro pro Jahr abverlangt und jenen, die weniger Einkommen haben, gar nichts, ist das nicht gerechter als ein System, das von allen 300 Euro fordert?", sagte Villepin am Mittwoch bei der Eröffnung der Universität Diderot (Paris VII) in Paris.

Ausweitung der Stipendien notwendig

Die Studiengebührenanhebung müsse allerdings durch eine "massive Fortentwicklung der Stipendien und Studentendarlehen" begleitet werden. So schlug der Premier etwa die Einführung eines zinsfreien Darlehens vor, das allen Studierenden die Möglichkeit gebe, "in ihre Zukunft zu investieren". "Man muss den Studenten den Geschmack und die Möglichkeit geben, auf ihre eigene Zukunft zu setzen", sagte der konservative Politiker.

Auslandssemester für alle

Villepin schlug weiter vor, dass jedem europäischen Studenten die Möglichkeit gegeben werde, im Laufe seiner akademischen Ausbildung ein Semester in einer Universität im Ausland zu verbringen. "Auf diese Weise wird es uns gelingen, die europäischen Universitäten auf die vordersten Ränge in der Welt zu heben, und jedem Studenten eine wirklich europäische Kultur zu verleihen", meinte der französische Regierungschef.