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Duch die Analyse von CCTV-Bildern hofft die italienische Polizei, den für den Tod des Polizisten Filippo Raciti Verantwortlichen zu identifizieren.

Foto: AP
Catania - Ein 17-Jähriger, der am Dienstag nach den schweren Krawallen am Rande des sizilianischen Derbys zwischen Catania Calcio und US Palermo festgenommen worden war, hat die Tötung des Polizisten Filippo Raciti gestanden. Das gab die Polizei, die sich über den positiven Abschluss der Untersuchungen zufrieden zeigte, am Donnerstagabend in Catania bekannt.

Der Rechtsanwalt des 17-jährigen Tatverdächtigen hat postwendend das Vorliegen eines Geständnisses bestritten. Er betonte, sein Mandant habe lediglich gestanden, bei den Krawallen dabei gewesen zu sein, nicht aber den Polizisten getötet zu haben. Die Ermittler wollten angeblich den Minderjährigen als jenes Mitglied der "Ultras" erkannt haben, das Raciti mit einem Waschbecken getroffen hatte, das von den Toilettenanlagen der Nord-Kurve des Stadions "Angelo Massimino" herausgerissen worden war. "Man will meinen Sohn zum Sündenbock machen", sagte der Vater des Jugendlichen bei einer Pressekonferenz in Catania.

Der Staatsanwalt wiederum war sich seiner Sache sicher: "Auf Grund konkreter Beweise sind wir fest von der Schuld des Verdächtigen überzeugt", betonte er bei einer Pressekonferenz am Freitag in Catania. Der Minderjährige sei durch einige Videoaufnahmen identifiziert worden.

41 Personen festgenommen

Die Staatsanwaltschaft hatte am Donnerstag ein Ermittlungsverfahren wegen Mordes eröffnet und den Verdächtigen mehrere Stunden lang verhört. Der 17-Jährige befindet sich seit Dienstag in Polizeigewahrsam. Die Zahl der wegen der Ausschreitungen in Sizilien festgenommenen Personen ist auf 41 gestiegen. Zu ihnen zählen 15 Minderjährige.

Inzwischen setzte die Polizei die Ermittlungen in Ultras-Kreisen fort. Am Freitag wurden Wohungen im Raum von Neapel durchsucht. Dabei wurden Messer, Knallkörper, Knüppel und weitere Gegenstände beschlagnahmt. Der Polizeichef von Neapel, Alessandro Pansa, betonte, dass die Ultras des SSC Napoli zu den gefährlichsten in Italien zählen. (APA/red)