Die italienischen Psychologen schlagen wegen der Handy-Verbreitung unter Kindern Alarm. 31 Prozent der italienischen Mädchen und Buben unter 13 Jahren besitzt ein Mobiltelefon, das sie meistens von den Eltern als Geschenk bekommen haben. Viele Kinder bekommen schon mit fünf Jahren ihr erstes Handy. 100 Prozent der Teenager zwischen 14 und 18 Jahren besitzt ein Mobilfunktelefon, ein Rekord auf europäischer Ebene.

Wie aus einer Studie des Kinderschutzverbands "Telefono Azzurro" hervorgeht, haben die italienischen Kinder ihre Handys fast permanent eingeschaltet. Nur 20 Prozent drehen es in der Kirche ab. In der Schule wird das Mobiltelefon nur von 14 Prozent der Befragten ausgeschaltet.

30 Prozent der italienischen Kinder meinen, das Mobiltelefon sei im Leben notwendig. Für rund 54 Prozent ist es dagegen ein Mittel, um mit Eltern und Freunden Kontakt zu halten. 89 Prozent der befragten Kinder kommen aus Familien, in denen beide Elternteile Handys besitzen. Den Trend zum Kinder-Handy unterstützen offenbar auch die Eltern, für die es einen Sicherheitsaspekt darstellt. Für viele Mütter und Väter sei es wichtig, dass ihr Kind stets erreichbar ist, heißt es in der Studie.

Psychologen warnten die Eltern, ihren Kindern nicht vor dem Alter von zwölf Jahren Handys zu schenken. Die Bambini seien immer mehr von einem "technologischen Spielzeug" abhängig, statt persönliche Kontakte zu entwickeln. Der Kinderschutzverband Moige rät den Eltern auch aus anderen Gründen, den Kauf von Handys für den Nachwuchs hinauszuzögern. "Man kennt immer noch nicht die Effekte elektromagnetischer Wellen auf das Gehirn. Kinder sollten daher von Mobiltelefonen fern gehalten werden. Außerdem sind Handys ein Weg, mit dem Pädophile leichter mit Kindern in Kontakt treten können", so ein Sprecher des Verbands.(APA)