Ein Dutzend Jahre später zeigt sich, dass das im Umlageverfahren organisierte Pflegeversicherungsmodell nicht ausreicht, um den Pflegebedarf zu finanzieren: Rund 50 Millionen Beitragszahler brachten (im Jahr 2005) 17,5 Milliarden Euro auf, mit denen 1,95 Millionen Pflegefälle versorgt werden sollten. Deren Zahl steigt - doch selbst wenn die Pflegeversicherung nicht defizitär wäre, würden die Beiträge nicht ausreichen, alle Pflegebedürftigen auch wirklich adäquat zu betreuen.
Pflegegeld reicht nicht
Denn das Pflegegeld (in drei Stufen von 205 bis maximal 665 Euro pro Monat) reicht in Deutschland so wenig wie in Österreich für eine Rundumbetreuung daheim. Für ambulante Dienste und stationäre Pflege, die als Sachleistung gewährt werden, gibt es zwar 384 bis 1432 Euro Zuschuss, hier werden aber besondere Qualitätsmängel gerügt. Und Verwandte sowie Sozialhilfe müssen zudem finanziell einspringen.