Die ungarische AirBridge ist eine Tochter der russischen Airline KrasAir und war in dem bereits vierten Anlauf zur Privatisierung der Malev als einziger Bieter verblieben, nachdem das Angebot der litauischen Lithuanian Airlines (LAL) von der Privatisierungsagentur APV zurückgewiesen worden war. Eine Gruppe ungarischer und irischer Investoren, die vom Geschäftsmann Ofer Hava vertreten wurden, hatte sich bereits vorher aus dem Bieterverfahren zurückgezogen.
Der Kaufvertrag mit Abramowitsch wird allerdings erst dann unterzeichnet, wenn sich der neue Eigentümer mit den Interessenvertretungen der Malev-Beschäftigten geeinigt hat, gab die ungarische Privatisierungsagentur (APV) gestern, Donnerstag, Abend bekannt. Details zum Verkauf sollen erst nach der Vertragsunterzeichnung bekannt gegeben werden.
Vertrag im Februar
AirBridge-Manager Peter Leonow gab sich zuversichtlich, dass der Vertrag noch im Laufe des Februar unterzeichnet würde. AirBridge habe auf die Verkaufsentscheidung lange gewartet und wollen möglichst rasch mit dem Business-Plan starten. AirBridge muss laut Vereinbarung dafür garantieren, dass Malev eine nationale Airline ("national carrier") mit den entsprechenden Rechten bleibt.
Die langfristigen Verbindlichkeiten, die Malev bei der staatlichen Hungarian Development Bank (MFB) hat, soll gemäß eines Regierungsbeschlusses eine 100-prozentige staatliche Firma übernehmen, die neu gegründet werden soll. Einige der Anlagen und Rechte von Malev, die für den Flugbetrieb notwendig sind, könnten ebenfalls in diese Firma eingebracht werden, bis die neue, privatisierte Airline ihre Schulden, für die der Staat bürgt, zurückbezahlt hat. Per Ende 2005 hatte Malev laut MTI kurzfristige Verbindlichkeiten von 19,21 Mrd. Forint (75,9 Mio. Euro) und langfristige Verbindlichkeiten von 12,84 Mrd. Forint.
APV hatte den Verkauf der staatliche ungarischen Fluggesellschaft nach drei gescheiterten Privatisierungsversuchen im September 2006 neuerlich ausgeschrieben.