Plagiatsvorwürfe gegen Bischof Schwarz - Fastenbrief deckt sich fast zu zwei Drittel mit jenem des Basler Bischofs Kurt Koch
Redaktion
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Der Liner Diözesanbischof Ludwig Schwarz
Linz - In regelmäßigen Abständen kommt Post vom Bischof. Meist zu Beginn der Fastenzeit wendet er sich via Hirtenbrief an seine Schäfchen.
Mit seinem jüngsten Fastenhirtenbrief hat sich der Liner Diözesanbischof Ludwig Schwarz aber in erster Linie selbst in einen Erklärungsnotstand gebracht. Die Frühmeldung von ORF Radio Oberösterreich - "Plagiat aus Bischofsmund" - dürfte seine Linzer Eminenz Donnerstag früh aus dem Schlaf der Gerechten gerissen haben. Tatsächlich decken sich fast zwei Drittel des Fastenbriefes von Bischof Schwarz wortwörtlich mit einem Bischofswort zur Adventzeit 2004 des Basler Bischofs Kurt Koch. Zitierungsverweise sucht man aber vergeblich.
Er habe das Manuskript in einer "vorläufigen Fassung" an das Diözesanblatt weitergegeben, weil er selbst unverhofft das Begräbnis eines Ordensoberen in Rom hal- ten musste, rechtfertigt sich Schwarz. "Dadurch sind weder die geplanten Überschriften enthalten, die Schriftzitate sind nicht angeführt und die Fußnoten mit dem Hinweis auf die Quellen nicht vorhanden", so der Bischof. Er habe mit dem Basler Bischof 2004 zum Thema Berufung gemeinsam Exerzitien gemacht. Koch habe diese Beratungen in seinem Hirtenbrief "sehr gut auf den Punkt gebracht". Das habe er "im allgemeinen Teil seines Hirtenbriefes aufgenommen". (Markus Rohrhofer, DER STANDARD - Printausgabe, 9. Februar 2007)
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