La Paz - Der bolivianische Präsident Evo Morales hat die Verstaatlichung einer Bergbau-Aufbereitungsanlage des Schweizer Rohwarenhändlers Glencore angekündigt. Das Werk Vinto werde durch ein Regierungsdekret noch am Freitag verstaatlicht, sagte Morales am Donnerstag.

Die Maßnahme gilt als erster Schritt zur Umsetzung der Strategie des bolivianischen Präsidenten, einen größeren Teil der Mineralien des Landes unter staatliche Kontrolle zu bringen. Morales begründete das Vorgehen gegen die Anlage der Glencore International AG mit dem Fehlen von Transparenz bei Finanztransaktionen der Schweizer Firma.

Gesetze respektieren

Unternehmungen, die die bolivianischen Gesetze respektierten, würden ebenfalls respektiert, sagte der Präsident. Sei dies aber nicht der Fall, habe er keine andere Wahl, als diese Firmen zu verstaatlichen. Morales hatte bereits früher die Verstaatlichung des Bergbaus angekündigt, jedoch bisher offen gelassen, wie er dabei vorgehen will.

Die Vinto-Anlage außerhalb der Stadt Oruro südöstlich von La Paz ist in der Raffinerie von Erz tätig, das Zinn, Grafit und Silber enthält. Der im zentralschweizerischen Kanton Zug ansässige Rohstoffkonzern Glencore übernahm die Vinto-Anlage im Jahre 2004. (APA/AP)